Pfarrhaus 03
Datum: 23.08.2021,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
... nur ein winziges Handwaschbecken hatte. So gesehen, meinte er das wohl ernst mit dem Umziehen in seinem Schlafzimmer, welches zudem ein sehr breites Bett aufwies, das schon eher ein Doppelbett war. Ich bekam ungute Gefühle, als ich das sah.
Bis hierhin war er bester Laune gewesen. Jetzt trübte sich seine Miene etwas ein und wies leichte Sorgenfalten auf:
„Leider müssen wir heute drei offizielle Gänge erledigen, von denen zwei reine Formalitäten sind. Du musst im Einwohnermeldeamt polizeilich bei mir angemeldet werden im Pfarrhaus und der Beirat möchte Dich sehen, um zu hören, welche Tätigkeiten Du in der Gemeinde bei mir dann aufnimmst, neben der reinen Tätigkeit als Haushälterin. Das sind reine Verwaltungsvorgänge. Der dritte ist kritischer. Ich bin Militärgeistlicher, da werden also auch die Mitarbeiter durch den MAD ‚durchleuchtet'. Heute ist das nur eine kurze Vorstellung, aber das kann mehr werden, bis hin zu einem Verhör, wenn die Verdacht hegen, dass Du doch nicht meine Cousine bist."
Das war in einer Hinsicht ausgesprochen komisch, weil unsere Einschätzungen so komplett entgegengesetzt waren. Die einzige Vorstellung, die ihm Sorgen machte, war bei mir komplett sorgenfrei. Ich war mir sicher, dass der Major schon alles mit dem lokalen MAD arrangiert hatte, aber das durfte ich ihm natürlich nicht verraten. Mir machte hingen das mit dem Beirat -- und den Tätigkeiten - eher Sorgen. War der Pfarrer da nicht blauäugig? Er tat mit dem Beirat so, als ob ich eine ganz ...
... normale und gewöhnliche Pfarrhaushälterin sei.
Das alles war innerhalb einer Stunde erledigt, bis auf den Beirat, der heute erst am Abend zur Verfügung stand. Der Pfarrer war überrascht gewesen, wie einfach es beim MAD war -- ich nicht. Dann sah er mich etwas kritisch an:
„Der Beirat ist ein Gremium, das von älteren Männern in Anzügen dominiert wird. Ich glaube, dass ein Auftritt in Kniestrümpfen nicht die beste Idee für einen solche Erstvorstellung ist, wenn wir Dich später als Chorleiterin etablieren wollen. Du solltest lieber in Nylonstrümpfen, einem fesch engen Bleistiftrock und eleganteren Schuhen erscheinen. Du bist ja schließlich keine ungebildete Magd vom Lande und unter unseren Chormitgliedern gibt es die auch praktisch nicht. Ich nehme an, dass Du das alles inzwischen schon von dem Vorschuss gekauft hast?"
Der gute Mann hatte ja ziemliche Illusionen. Es war schon teuer genug gewesen, dezente Kleider auf Katharinas Rat hin anzuschaffen und die dazugehörige Unterwäsche sprich BHs. Und außerdem hatte Katharina mir auch gesagt, dass das in meinem Alter ja gar nicht nötig wäre:
„Eine nette Kursteilnehmerin namens Katharina hat mir gesagt, dass es für eine so junge Pfarrhaushälterin durchaus noch angebracht sei, Kniestrümpfe zu nutzen. Und sie hat selber schon einmal die Chorleiterin vertreten, hat sie mir erzählt. Auf ihren Rat hin habe ich Kleider und Röcke gekauft, die dezent genug für eine Pfarrhaushälterin sind. Das hat mein Geld aufgebraucht."
Er zog ...