1. Brigitte ...


    Datum: 27.08.2021, Kategorien: Ehebruch Autor: Marion deSanters

    ... meistens genug an­dere Gründe, die einem Treffen entgegen sprachen. Ich nenne dazu nur das Stichwort eines Brauchtums aus dem Bereich der tiefen österreichischen Alpen, wo es um einen Perchtenlauf ging. Hier saßen mir offenbar die eindeutigen Sieger des »Schiachperchtenlaufes« virtuell gegenüber ...
    
    Oder auch in anderen Worten, ich hatte weder die Plattform noch meine Mitgliedschaft dort wirklich ernsthaft betrieben, sondern tauch­te dort eher dann auf, wenn mir ein wenig langweilig war und meine Stim­mung indifferent. An eine echte Eroberung oder auch Chance, wirklich wen zu treffen, hatte ich nie gedacht - und wenn ich ehrlich zu mir war, dann war dies auch nicht notwendig.
    
    Durch meine Nähe zur Universität war es relativ leicht, immer wieder mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen - und selbst wenn dort vor allem eben die Mädchen zum Teil schon meine virtuellen Töchter hätten sein können, so waren einige von denen doch sehr interessiert, mir näher kennen zu lernen. Dass diese Kontakte viel Spaß machten und hoch erotischer Natur waren, verstand sich genau so von selbst wie die Tatsache, dass sie nicht von Dauer sein konnten. Ein wenig mehr als der berühmte one-night-stand war es durchaus, aber wenn es länger als ein Monat dauerte, dann war es doch fast schon wieder eine fixe Beziehung.
    
    Bei Brigitte war alles gänzlich anderes abgelaufen,von Anfang an eher sehr niveauvoll und zugleich edel zurück haltend und ihre Schritte waren sehr überlegt und bestens ...
    ... nachvoll­zieh­bar, was darauf hin deutete, dass ihre wenn auch spärlichen Angaben offenbar wahr wa­ren. Ja, demnach war sie verheiratet, hatte sogar Kinder und suchte nach einer Abwechslung, einer Affäre ganz eindeutig gespro­chen, eben einem Liebhaber mit Niveau und dem anderen aber auch, wie sie so offenbar mit etlichen Wort­spielereien andeutete. Die Art und Weise, wie sie eloquent die Sprache beherrschte, gefiel mir über­aus, denn ich liebte solche Spielereien mit eindeutigen Zweideutig­keiten und dann gab es auch kulturelle Übereinstimmungen wie etwa Besuch von Oper und Theater. Wenn wir uns schon durch reinen Zu­fall in Wien getroffen hätte, wäre das nicht überaus verwunderlich ge­we­sen, sagte ich mir manchmal.
    
    Von ihr hatte ich ja noch kein Bild - also konnte ich mir selbst diese Frage gar nicht beantworten, ob ich sie etwa aus Burg, Aka­demie oder aber gar der Staatsoper schon kannte. Volksoper weniger, denn auch sie war nicht die Freundin der seichteren Unter­haltung - sprich Operette, die auch als solches deklarierte seichtere Unter­haltung für den kleinen Mann. Und, Wortspielerei hin und her, aber also solcher hatte ich mich ja niemals gefühlt
    
    Mein Bild hatte ihr gefallen und sie schrieb mich an, wobei es für mich ja wohl um vieles leichter war, diese visuelle Wahrheit zu platzieren, denn ich war zu dem Zeitpunkt single und nicht so richtig auf Suche nach einer ernsthaften Bin­dung. Zugleich war ich auch nicht sonderlich erpicht, eben wirk­lich etwas mit meinem Profil ...
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