1. Nachtwache


    Datum: 12.07.2018, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byJoanWilbury

    ... dich."
    
    „Hallo Lina", sagte er mit beinahe sanftem Tonfall zu dem Kind, „deine Schwester ist hier."
    
    Vorsichtig hob er das Baby aus dem Bettchen und nahm es auf den Arm. Mit seinen riesigen Pranken hätte er das winzige Ding ohne Weiteres zerquetschen können, aber er machte seine Sache wirklich gut und hielt seine Tochter sehr behutsam fest. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich die zwei betrachtete, das Bild hatte etwas Rührendes. Gleichzeitig fühlte ich mich ein wenig traurig, mich hatte schließlich nie ein Vater so auf dem Arm gehabt... Unsinn, wies ich mich zurecht. Was man nicht kennt, kann man nicht vermissen, schon gar nicht im Nachhinein.
    
    „Willst du sie mal halten?", fragte er plötzlich.
    
    Erschrocken wich ich ein Stück zurück. „Nein."
    
    Ich hatte zu abwehrend geklungen und bereute es noch im selben Moment, als ich es aussprach.
    
    Sofort verfinsterte sich sein Gesicht. „Warum nicht?"
    
    „Ich möchte es einfach nicht, okay? Reg dich doch nicht auf."
    
    Meine begütigenden Worte schienen es eher noch schlimmer zu machen.
    
    „So, du möchtest es nicht, was? Und warum? Kannst du deine Schwester nicht leiden?" Er wurde lauter und ich zunehmend verzweifelter.
    
    „Nein..."
    
    „Du magst sie nicht, weil du eifersüchtig bist! Eifersüchtig auf ein unschuldiges Kind!"
    
    „Nein!"
    
    Lina gab ein kleines, klagendes Geräusch von sich, was mein... unser Vater aber überhaupt nicht bemerkte in seiner Wut. Nicht mehr lange, und sie würde anfangen zu weinen.
    
    „Jetzt ...
    ... gib 's wenigstens zu!", schnauzte er mich an, aber ich hatte genug.
    
    „Stopp!", sagte ich fest und erwiderte ruhig seinen bösen Blick. „Weißt du, warum ich Lina nicht halten möchte? Weil ich Angst habe, etwas falsch zu machen. Ich hatte noch nie ein Baby auf dem Arm und will ihr nicht wehtun."
    
    Ein paar Herzschläge lang blickten wir einander nur in die Augen und erleichtert sah ich, wie das zornige Glühen in seinen Augen fast so schnell erlosch, wie es gekommen war.
    
    „So", sagte er schroff, um seine Verlegenheit zu überspielen, „deshalb also."
    
    Ich nickte. Es stimmte, was ich gesagt hatte. Warum hätte ich Groll gegen ein Neugeborenes hegen sollen?
    
    „Ist ganz einfach", lächelte er mich an, jetzt wieder versöhnlich. „Du musst nur aufpassen, dass du ihren Kopf abstützt. Willst du 's nicht doch mal probieren? Ich hab 's doch auch hingekriegt."
    
    Was sollte ich machen, wenn ich nicht weiteren Streit wollte?
    
    „Okay", sagte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. Vorsichtig legte er mir das kleine Bündel in die Arme und ich war überrascht, wie leicht und weich es sich anfühlte.
    
    „Siehst du", sagte er zufrieden.
    
    Es war ein schönes Gefühl, das Baby zu halten. Meine Halbschwester, machte ich mir klar. Sie sah mich an mit ihren schönen Augen, so, wie nur Babys einen anschauen können. Ich verlor mich fast in ihrem Blick. Ihre Augen waren nicht ganz so dunkel wie meine, eher wie die ihres Vaters. Je nach Lichteinfall schimmerten sie mal dunkelbraun, mal rötlich, mal ...
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