1. Beziehungsunfähig 10


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Hardcore, Erstes Mal Autor: E-w-K

    ... Schublade mit den Kaffeelöffeln öffnete, fiel mir eine Packung Ferrero Küsschen ins Auge, welche aus ungeklärten Umständen meinen letzten Geburtstag überlebt hatte.
    
    'Perfekt!'
    
    Ich ging also zu Allessa, sie schien ein wenig vor sich hin zu träumen, in das Wohnzimmer, stellte die Tassen ab und setzte mich zu ihr. Hielt die bereits geöffnete Packung Naschwerk hin und fragte das, was man aus der Werbung kennt.
    
    "Willst du ein Küsschen?"
    
    Allessa, aus ihren Gedanken gerissen, wich mit dem Oberkörper von mir zurück und sah mich entsetzt an. Und das schreibe ich jetzt nicht als Stilmittel der Übertreibung. Blankes Entsetzen. Ein unartikulierter Ausdruck des Ekels entfleuchte ihr.
    
    Und obwohl ich nie auch nur über den Ansatz hinaus an ihr interessiert war und auch nie in diese Richtung gedacht hatte - bei diesem Ausdruck in ihrem Gesicht sackte etwas Schmerzendes in mir herab.
    
    Gleich dem sank auch meine Hand mit dem Dargebotenen nach unten. Allessas Blick folgte dieser Bewegung. Sah die Packung Küsschen, und ihre Körperhaltung entspannte sich etwas.
    
    Ich legte das Päckchen auf den Kaffeetisch; irgendwie hatte ich keine rechte Lust mehr, ihr etwas anzubieten. Man möge mich nicht falsch verstehen; ich weiß selbst, dass ich alles andere als Gutaussehend bin. Aber wenn man erfährt, dass man eher in Richtung ekelhaft tendiert, bei einer Person, die man als Freundin betrachtet; das traf mich.
    
    An Allessa selbst schien mein Stimmungswandel nach ihrer Reaktion nicht ...
    ... unbemerkt vorbei gegangen zu sein.
    
    Sie war allerdings überhaupt nicht der Typ, der es in solchen Momenten schafft, die Wogen zu glätten. Wenn sie es in Vergangenheit gelegentlich versucht hatte, machte sie es eigentlich damit noch schlimmer.
    
    Sie wusste das.
    
    Ich wusste das.
    
    So schwieg sie. Rührte übertrieben lange in ihrem Kaffee.
    
    Die Packung Ferrero Küsschen lag wie ein Elefant auf dem Tisch.
    
    Ich fühlte mich müde. Müde von Allem.
    
    Da es mir übertrieben schien, sie an dem Punkt aus meiner Wohnung zu bitten, entschloss ich, sie wenigstens den Kaffee austrinken zu lassen.
    
    Auf den Meinen hatte ich keinen Appetit mehr; irgendwie war mir nach was Stärkerem.
    
    So nahm ich mein Getränk, ging in die Küche und schüttete die volle Tasse in den Ausguss.
    
    Ich holte eine gut gekühlte Flasche Klaren, nach dem letzten Umtrunk noch mehr als dreiviertel voll, aus dem Kühlschrank, nahm ein Glas und ging wieder in die Stube. Allessa nippte immer noch an ihrem Kaffee herum. Machte große Augen, als sie die Schnapsflasche sah.
    
    Ich wusste, dass sie es nicht so mit Alkohol hielt. Aber dass war mir jetzt egal; sie sollte ja nichts trinken.
    
    Ihr, fast schon empörter, Blick ruhte immer noch auf mir, als ich mich hinsetzte und mein Glas befüllte. Langsam nervte mich das.
    
    "Das brauch ich jetzt." sagte ich zu ihr. Allessa blickte in ihren Kaffee. Selbst ich konnte die Schärfe in meinem Satz hören.
    
    'Hoffentlich sagt sie jetzt nichts.'
    
    Ich konnte nicht garantieren, dass, ...
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