Wenn die Nachtigall erwacht 13
Datum: 25.07.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... Fähigkeiten nicht verplapperte, aber das war auf kurze Sicht das kleinste Problem. In erster Linie hatte Miriam Hunger - echten Hunger auf fest Nahrung.
Miriam und Sam setzten sich an einen der Tische, während Rick hinter der Theke einige Gläser aus dem Schrank holte.
»Tyra ist auf dem Weg zu uns, sie bringt Frühstück mit und hat die Cerebrate dabei. Meine Wohnung ist sauber und aufgeräumt. Bei einer eventuellen Durchsuchung wird man nichts Verwertbares finden«, flüsterte Sam. Miriam schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
»Wollt ihr was Alkoholisches zum Frühstück?, fragte Rick.
»Orangensaft, viel Milch und starken Kaffee«, antwortete Miriam.
Rick stellte ein Tablett mit den gewünschten Getränken auf den Tisch.
»Geht aufs Haus«, sagte er süffisant. Miriam packte Rick am Kragen und schob ihn mehrere Schritte vor sich her, bis er mit dem Rücken gegen die Theke stieß. Dabei fielen mehrere Barhocker um, aber das interessierte gerade niemanden.
»Riechst du das?«, fragte Miriam, aber Rick hatte den Schreck noch nicht verwunden und schaute sie mit, vor Angst geweiteten Augen an. Also erklärte es Miriam: »Du sonderst Pheromone ab, die auf Menschen und auf deine eigene Art aphrodisierend wirken.«
»Was kann ich denn dafür?«, krächzte Rick.
»Sehr viel!«, schnaubte Miriam, »unterdrücke diese Pheromone oder du fällst auf. Spätestens, wenn dir auf der Straße ein Dutzend Frauen wie läufige Hündinnen hinterher rennen, fällt das auf.«
Sie festigte den Griff um ...
... Ricks Kragen bis er kaum noch Luft bekam und sagte: »Auffallen heißt sterben! Ich schwöre dir: Wenn wir wegen dir auch nur den Hauch eines Problems bekommen, töte ich dich, bevor du von den Menschen abgeknallt wirst!«
Diese Ansage dämpfte Ricks Stimmung deutlich, er lehnte noch einen Moment schweigend an der Theke, während Miriam sich wieder zu Sam gesetzt und Kaffee eingeschenkt hatte.
In diese gedrückte Stimmung platzte Tyra. Die Halbasiatin kam, mit Tüten und einem Weidenkorb beladen, in die Bar. Sie warf Rick einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann strahlte ihr Gesicht, als sie Sam und Miriam sah.
»Ich habe von allem etwas dabei: süß und deftig. Gibt es hier eine Herdplatte und eine Pfanne? Dann kann ich Eier und Speck braten. Oder wollt ihr Pfannkuchen?«
Obwohl Tyra keine verbale Antwort bekam, schnappte sie sich alle benötigten Zutaten und ging zielstrebig zu der kleinen Kochplatte, die sie in der Nische am hinteren Ende des Thekenraums sah. Miriam schaute zu Rick und klopfte auf den freien Platz neben sich, »Komm her und frühstücke, du hast bestimmt auch Hunger.«
*
Die Vier frühstückten schweigend, egal ob süß oder deftig, es gab keine Reste.
»Was ist in dem Korb?«, fragte Rick und wollte das Stofftuch anheben, mit dem der Korb abgedeckt war. Doch dazu kam er nicht. Sam presste ihn zurück auf seinen Stuhl, während Miriam und Tyra den Korb von ihm weg zogen.
»O.K., es scheint wichtig zu sein«, stellte Rick fest.
»Schließe die Eingangstür ab und ziehe ...