Die Richterin Teil 6
Datum: 31.07.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: derErzaehler
... nachzuhängen, hatte Maria nicht. Denn momentan stapelte sich die Arbeit auf ihrem Schreibtisch. Drei große Prozesse musste sie vorbereiten und als wäre das noch nicht genug, hatte Windsberger sie auch noch in das Vorbereitungsteam für die große juristische Fachtagung, die alljährlich in den Räumen des Amtsgerichts stattfand, berufen. Und so war sie neben dem Aktenstudium nun auch noch damit beschäftigt, Referenten einzuladen und sich durch die Flut von eingereichten Fachvorträgen zu arbeiten. Doch zum Glück hatte sie in Daniela Martenstein, der neuen Referendarin, die jetzt Martins Stelle eingenommen hatte, eine tatkräftige und kompetente Mitarbeiterin gewonnen.
Beide waren sich auf Anhieb sympathisch. Und trotz der Tatsache, dass Maria Danielas Vorgesetzte war, herrschte zwischen ihnen bald schon ein lockerer und vertrauensvoller Umgangston. Daniela war das, was man gemeinhin als eine Traumfrau bezeichnete. Schlank, Beine, die ins Unendliche zu wachsen schienen sowie ein perfekter Busen, zog sie die Blicke der Männer magisch an. Und auch Maria, die außer einer Affäre mit einer Mitschülerin kurz vor dem Abitur, keinerlei Erfahrungen mit Frauen hatte, ertappte sich in den letzten Tagen immer wieder bei dem Gedanken, Daniela zu küssen und zu streicheln. Doch im Augenblick ließ die betriebsame Hektik in ihrem Büro keine Zeit für solche abschweifenden Gedanken zu. Pausenlos klingelte das Telefon und der Aktenstapel auf ihrem Schreibtisch wollte und wollte einfach nicht ...
... kleiner werden. Und als wäre es damit noch nicht genug, hatte Windsberger heute Abend auch noch eine außerplanmäßige Sitzung des Vorbereitungsteams anberaumt.
Sie packte ihre Sachen zusammen, da sie nicht vorhatte, nach der Sitzung noch einmal ins Büro zurückkehren und ging nach nebenan, um sich von Daniela zu verabschieden.
"So, ich haue jetzt ab. Bin ja mal gespannt, was da auf der Sitzung besprochen werden soll."
"Na, ja, solange er Dir nicht noch einen zusätzlichen Auftrag aufhalst, kann es Dir ja egal sein", meinte Daniela.
"Da werde ich mich zu wehren wissen", entgegnete Maria. "Und Du, mach nicht mehr so lange, morgen ist schließlich auch noch ein Tag."
"Knappes Stündchen brauch' ich wohl noch und dann hör ich auf. Bis morgen dann, Maria.
"Tschüß, Daniela."
Die Sitzung der Vorbereitungsteams zog sich unendlich lange hin, aber schließlich hatten sie alle Punkte der umfangreichen Tagesordnung abgearbeitet. Maria war gerade dabei ihre Jacke anzuziehen, als sie feststellte, dass sie ihren Autoschlüssel im Büro vergessen hatte. So etwas Dummes, dachte sie und ärgerte sich über ihre Schusseligkeit. Jetzt musste sie doch noch mal den ganzen Weg zurückgehen. Seufzend machte sie sich auf den Weg.
Sie bog gerade in den langen Gang ein, an dessen Ende sich ihr Büro befand, als sie auf einmal überrascht stehen blieb. Ihre Bürotür war offen und durch den Türrahmen fiel ein Lichtschein auf den dunklen Flur. Ob Daniela vergessen hatte, die Tür abzuschließen und das ...