Sandstürme - Start in ein neues Leben
Datum: 11.10.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Bill Hayman
... Stacy noch kurz persönlich willkommen und entschuldigt sich, dass sie nicht in die Business oder First konnte. Überbucht, hiess es. Ziemlich merkwürdiger Empfang für einen Gast in der Economy Class, dachte ich. "Was ist den da los? Handschlag vom Kapitän?", frage ich sie. "Wie gesagt, so ein Meilending. Die würden sogar den Teufel mit Handschlag begrüssen, wenn er genügend Meilen hat", beschwichtigt Stacy. "Sind alle so direkt und witzig in deiner Familie?", platzt es überraschend aus mir heraus. "Nein, nur die Guten", antwortet Stacy etwas verzögert mit einem sehr breiten Grinsen. Unsere Blicke treffen sich kurz. Die Stimmung ist sehr entspannt.
Ich höre, wie sich das erste Triebwerk zu drehen beginnt und schaue aus dem Fenster. Ich dachte an Sonja, während ich nun widerwillig den Flugmodus einschaltete. Es tat mir weh und ich spürte den Champagner. Vielleicht hilft er mir etwas darüber hinwegzukommen. Das Flugzeug wurde zurückgestossen und auf die Rollbahn gebracht. "Super, noch sechs Stunden nach Dubai, und nochmals über eine Stunde bis Dubai Marina", rechnet Stacy für sich fast flüsternd aus. "Du wohnst auch in Dubai Marina?", fragte ich sie. "Du auch? Zeig mal her, wo ist dein Apartment?", fragte sie mich. Ich suchte auf meinem Handy die Adresse und zeige sie ihr. "Aha! Von jetzt an muss ich wohl besser meine Vorhänge zuziehen, damit du mir nicht in die Wohnung starren kannst. Ich lebe 3-4 Häuser weiter", sagte Stacy positiv überrascht. "Hallo Nachbar", sage ich zu ...
... ihr und reiche ihr die Hand. Sie schüttelt sie ausgiebig und sagt auf Deutsch mit einem netten englischen Dialekt: "Es ist mir ein Vergnügen!".
"Woher kommst du eigentlich, wenn ich fragen darf. Du sprichst so ein schönes und irgendwie neutrales Englisch", frage ich fast schon etwas zu neugierig. "Ich bin Britin", sagte Stacy relativ kurz aber sehr charmant, als ob sie hofft, dass sie dadurch in meinem Ansehen steigt. "Britin? Ich glaube dir kein Wort", antwortete ich ihr. Sie schaute mit offenem Mund verdutzt zu mir und stiess ein irritiertes Lachen aus. "Ich bitte dich, ich bin Britin durch und durch!", behauptete sie. "Häufig betrunken und sehr direkt?", provozierte ich. "Meiner einst ist reizend wie eine Prinzessin und legt viel Wert auf Wortwitz. Das sind wahre Britinnen", konterte sie. "Du heisst Stacy. So heissen keine Britinnen. Du müsstest Victoria, Elizabeth oder Clementine heissen", neckte ich weiter. Ein lautes Lachen platzte aus ihr heraus, als ich den Namen Clementine fallen lies. "Ok Werner, nur weil meine Mutter aus Neuengland kommt, heisst das nicht, dass ich keine Britin bin. Ich bin in UK aufgewachsen. Ihr Deutschen seit manchmal so richtige, wie heisst das Wort nochmal, 'Korinthenkacker'?", sagte sie mit einem gespielt wütenden Tonfall und deutschem Dialekt, der noch immer sehr humorvoll bei mir ankam. "Wollen wir das Taxi teilen", fragte ich sie, nachdem mir der Gedanke spontan in den Sinn gekommen ist. Stacy antwortete nicht. Sie schaute in der Kabine ...