1. Auschecken


    Datum: 07.11.2021, Kategorien: Hausfrauen Autor: byegonhoppe73

    ... sie Schwierigkeiten, den Artikel zu finden, den sie gekauft hatte? Ich könnte sagen, sie sähe erschöpft und verschwitzt aus, in dem Wissen, dass sie geduscht und zum Wohle von Frau Reinhardt frisch wie ein Gänseblümchen aussehen würde. Ich würde in ihre Augen schauen, während ich nachforschte. Was würde ich sehen?
    
    Je mehr ich über diese Befragung nachdachte, desto sicherer wurde ich, dass ich es niemals tun würde. Ich habe sie nie nach ihren Einkäufen gefragt. Vielleicht könnte ich mit einer Frage davonkommen, aber danach würden Helenes Antennen hochgehen. Vielleicht würde ich Sorgen in ihren Augen sehen, aber ich würde auch die Intelligenz sehen, die immer da war.
    
    Bei der Vorstellung, wie es ausgehen würde, begann ich zu zittern. Was damit anfangen würde, sie zu befragen, würde damit enden, dass sie mich befragt. Da würde sie nicht aufhören, bis sie herausgefunden hätte, was mich beschäftigt. Ich würde versuchen abzublocken, aber sie würde die richtigen Knöpfe bei mir drücken und es würde genauso enden wie immer. Schließlich würde ich ihr alles erzählen.
    
    Natürlich würde sie mir, in ihrem Wunsch nach Fairness, alles erzählen. Dabei würde sie mir ihren Grund nennen und zugeben, dass dies ihren Verrat nicht rechtfertigte. Welchen möglichen Grund hätte sie haben können?
    
    Sicher keine Rache, da sie nicht wusste, dass ich im Hideaway war. In dem Fall, hätte sie ihre Wut darüber, wie Tamara betrogen zu werden, nicht verborgen. Sie wäre Hand in Hand mit ihrem Freund zu ...
    ... meinem Auto gekommen und hätte an mein Fenster gespuckt, bevor sie das Zimmer Nummer drei betreten hätte. Auch hätte sie sich nicht schnell durch die Tür geschlichen, sondern sich umgedreht und mir den Finger gezeigt, bevor sie hineingegangen wäre. Wenn ich angefangen hätte, die Tür aufzubrechen, hätte sie die Polizei gerufen und mich eine Nacht im Gefängnis verbringen lassen.
    
    Nein, sie war nicht wegen mir da, sondern für sich selbst. Aber wieso? War ich nicht genug für sie? Sie schien im Bett nie unzufrieden zu sein. Oder versteckte sie ihre Unzufriedenheit?
    
    Ich versuchte mich gedanklich zurück zu orientieren, aber das einzige, woran ich mich erinnern konnte, war, dass sie mich einmal fragte, ob ich mich mit ihr langweilen würde. Nur ein einziges mal hat sie das gefragt, und ich dachte, ich hätte sie davon überzeugt, dass sie verrückt sei, wenn sie solche Gedanken hätte. Sie war und würde immer das Aufregendste in meinem Leben sein.
    
    Es gab noch etwas, das an meinem Gehirn nagte. Enttäuschung. Sie war enttäuscht worden. Wovon?
    
    Dann stürzte die Erkenntnis auf mich hernieder wie eine Ladung Ziegel. Es war Teil derselben Sache wie die Frage der Langeweile. Sie war in einer liebevollen Stimmung gewesen, aber ich war müde. Das war enttäuschend für sie. Einmal erzählte sie mir sogar, dass ich früher so viel Liebe nötig hatte, dass sie davon manchmal völlig erschöpft war, aber jetzt schien es, als wollte sie es mehr als ich und meine Erwiederung war, dass sie träume, aber ...
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