1. Martha


    Datum: 10.11.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byHeMaDo

    ... noch nicht gegönnten Höhepunkt schrie Angelika vor lauter Frust. Doch so sanft Martha war, so unerbittlich war sie auch. Erst nachdem sie dieses Spiel mehrmals wiederholt hatte, beließ Martha den Vibrator an Ort und Stelle als erneut ein Höhepunkt anbahnte. Sie stellte ihn nun auf die höchste Stufe und bewegte ihn im Rhythmus von Angelikas Bewegungen vor und zurück.
    
    Erst als Angelika laut stöhnend zusammen sackte, und zitternd auf ihrem Stuhl saß, ließ Martha von ihr ab.
    
    »Danke Martha, das war unglaublich«, sagte Angelika leise. Sie stand langsam auf und zog sich wieder an.
    
    »Gerne geschehen«, erwiderte Martha. Sie reinigte das Spielzeug unter dem Wasserhahn und brachte es zurück ins Regal, bevor sie sich wieder an ihre Arbeit machte.
    
    Angelika suchte ihre Jacke, die sie heute Morgen irgend wo hin gehangen hatte und fand sie nach kurzer Zeit über ihrer Werkbank hängen. Sie zog diese an und verließ die kleine Halle.
    
    »Gute Nacht, Martha«, sagte sie und strich ihr im Vorbeigehen mit der Hand über den Arm.
    
    Irgendwann heute Nacht würde Martha die letzten Teile fertig gefräst haben und bis zum nächsten Morgen auf sie warten, so wie sie es jeden Tag machte. Sie würde ihr, sobald sie hinein kam, einen Kaffee machen und darauf warten, die Pläne für die nächsten Teile zu bekommen.
    
    Vor der Halle fand Angelika eine große Kiste, die jemand angeliefert hatte, mal wieder, ohne ihr etwas zu sagen. Sie schaute auf den Absender und grinste breit. Sie öffnete den Deckel der Kiste und erblickte einen großen, gelben Roboterarm auf einem schwarzen Sockel, der mit dem Boden der Kiste verschraubt war. Schnell ging sie zurück in die Halle, holte einen Transportwagen und brachte die Kiste durch das Tor hinein.
    
    »Martha, schau mal«, sagte sie.
    
    Martha stellte den Bohrer aus den sie gerade hielt, kam auf ihren Schienen zu ihr gerollt und schaute sie aus ihren großen, schwarzen Kameraaugen an. »Morgen arbeiten wir nicht. Morgen bekommst du endlich deinen zweiten Arm.«
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