Das Onkel-Projekt 05: Intime Stunde
Datum: 28.12.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byDingo666
... Tränen in die Augen. Das Häuschen ist fast ganz ausgeräumt, bildet einen einzigen leeren Raum. Über einer Vitrine ist ein farbiges Tuch gespannt, das alles dahinter verbirgt. Ein Dutzend weiterer Kerzen hinter Glas verbreiten eine zauberhafte Stimmung. Sie sind schon ein wenig runtergebrannt. Patrick muss sie angezündet haben, bevor er mich abgeholt hat.
Genau in der Mitte der Hütte steht, als einziges Objekt, ein großes Bett. Auch überzogen mit einem Tuch, der Stoff ist tiefrot und orange meliert. Zwei große, rote Kissen liegen darauf. Sonst nichts. Eine Decke wartet neben dem Bett auf dem Boden. Das Ganze vermittelt die Atmosphäre einer Räuberhöhle: versteckt, gemütlich, und leicht verrucht.
„Das ist so..." Ich breche ab. Weil mir die Worte fehlen, und weil ich sonst gleich losheule. Ich drehe mich um und schlinge Patrick meine Arme um den Hals, drücke, so fest ich kann. Er umfasst mich und streichelt mir von oben bis unten über den Rücken mit seiner großen Hand. Ich habe das Gefühl, dass seine Finger einmal quer über mich drüber gehen.
„Danke." kann ich nur flüstern. „Danke."
„Vor langer, langer Zeit war es hier im Alpenraum Tradition, dass ein erfahrener Häuptling die jungen Töchter des Stammes bei der Hand nahm und sie einführte in die Welt der Erwachsenen." murmelt er an meinem Ohr. „Sie zogen sich in eine einsame Höhle zurück und er zeigte ihr die Freuden der Liebe, unter dem Schutz der Waldgötter."
Er drehte mich halb um und zeigte auf die Wand ...
... hinter dem Bett. Da hing ein großes Hirschgeweih. Ein durchaus üblicher Raumschmuck hierzulande, doch seine sinnenden Worte verliehen diesem hier eine mystische Bedeutung. Die leeren Augen des Tierschädels schienen mich anzustarren.
„Ehrlich?" frage ich beeindruckt. „So etwas Interessantes lernt man nicht im Geschichtsunterricht. Typisch!"
„Naja." Jetzt grinst er. „Eigentlich ist das nicht überliefert. Es könnte aber so gewesen sein, oder?"
„Bestimmt." Ich lege den Kopf zurück und sehe mit betont seriöser Miene zu ihm auf. „Dann sollte der Häuptling jetzt seinen Pflichten nachkommen."
Er lachte, wurde aber schnell wieder ernst. „Lass uns das als Versuch sehen, Kim. Wir hören auf, wenn es zu schwierig wird, ja? Und ich entscheide, ob es zu schwierig ist oder nicht."
„Der Häuptling sagt, wo es lang geht." Ich schmiege meine Wange an seine Brust. Das Bild gefällt mir. Ja, er ist der Führer, der Lehrer. Ich muss nichts tun, ich kann mich fallen lassen. Weil ich weiß, dass er mich auffängt und trägt. Diese Vorstellung lässt die Wärme in meinem Inneren noch weiter ausstrahlen, bis in die Fingerspitzen.
Er nimmt mich an den Schultern und schiebt mich einen Schritt zurück, so dass er mich von Kopf bis Fuß anschauen kann.
„Du bist eine sehr mutige und entschlossene junge Frau, Kim." sagt er, und setzt lächelnd hinzu: „Und eine, die unglaublich gut aussieht."
„Danke." Seine Blicke auf mir fühlen sich gut an. Er nickt und dreht mich einmal um die eigene Achse. Dann ...