Kairi
Datum: 04.01.2022,
Kategorien:
Transen
Autor: bylucascanine
... being" -- Vandana Shiva
Darunter hatte sie drei Kategorien für die verschiedenen Funktionen bzw. Wirkungen von Sperma gemacht: „sehr wichtig", „wichtig" und „nicht wichtig".
Die Kategorie „sehr wichtig" war mit drei Elementen die kleinste. Als erstes stand da, für Tom wenig überraschend, „Befruchtung", versehen mit einem kleinen, gemalten Baby daneben. Das war irgendwie zu erwarten gewesen.
Als nächstes kam aber „Prägung", was Tom zunächst nicht verstand. Erst als er sah, dass sie daneben einen nackten Männerpo mit einem großen, umkreisten „K" auf einer Pobacke und darüber ein Smiley gemalt hatte, verstand er, dass sie Telegonie meinte und das „K" und das Smiley wohl für Kairi als glückliche Erstbesamerin standen. Es war ihr also wichtig, über ihr Sperma einen Partner für immer speziell auf sich prägen, ihm quasi ihr Brandzeichen aufdrücken zu können.
Dann kam noch „DNA-Austausch", was wohl für Mikro-Chimärismus stand. Daneben hatte sie einen Mann mit Penis, ein Pluszeichen, eine Frau mit langen Haaren, Busen und Penis und ein Gleichzeichen gemalt. Rechts von dem Gleichzeichen beide nochmal, nur dass jetzt die Frau auch klein in dem Mann und der Mann klein in die Frau gezeichnet war. Und daneben ein Herz. Was wohl ein Hinweis darauf war, dass, wenn sie fruchtbar blieb, sie und ihr künftiger Partner sich gegenseitig ihre DNA injizieren und sich so gegenseitig tief in ihre Körper aufnehmen konnten. Und dass ihr diese Vorstellung gefiel.
Tom fand es ...
... interessant, dass für Kairi gerade diese drei Aspekte so besonders wichtig waren. Dann erinnerte er sich daran, was sie zu ihm gesagt hatte, als sie über die Möglichkeit einer künstlichen Vagina gesprochen hatte. „Fruchtbarkeit ist die einmalige Möglichkeit, sich über Eizelle oder Samen mit jemand anderem zu vereinen und so etwas Neues, ganz Besonderes zu schaffen." Und „Sonst fühle ich mich wie ein künstliches Objekt, das nichts beiträgt." Er hatte dabei nur an Babys gedacht. Aber Kairi ging in ihrer Vorstellung darüber hinaus. Und plötzlich verstand er auch, warum.
Im letzten Jahr hatten sie im Religionsunterricht den Buddhismus durchgenommen. Da hatte er gelernt, dass in dieser Religion das Leben ein fortwährender Kreislauf war, in dem alles zusammenhing. Man war mit allem verbunden und sollte mit allem in Harmonie leben, um gutes Karma zu bekommen und so im nächsten Leben als besseres Wesen wiedergeboren zu werden. Bis man es schaffte, irgendwann aus dem Kreislauf auszubrechen.
Er konnte sich sogar noch gut an den Spruch erinnern, den der Lehrer damals verwandt hatte: „Karma bedeutet Handlung. Handlung bedeutet Wirkung. Wirkung bedeutet, einen Stempel zu hinterlassen. Und der Stempel, den man mit seinem Leben für die Welt hinterlässt, bestimmt, wie man in die nächste kommt."
Als sie ihn damals gefragt hatten, wo die ganzen Körper für die Wiedergeburten herkommen, hatte er geantwortet: „Jede Frau, die ein Baby bekommt, gibt einer suchenden Seele die Möglichkeit zur ...