Geflüchtet
Datum: 20.01.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: badefreund
... die erschien sofort, da ein Wagen gerade in der Gegend Streife fuhr. Die Beamten nahmen den Einbruch auf.
Als ich kurz darauf mit der Harke und einem vollen Eimer mit Unkraut in der Hand um die Ecke kam, da meinte der eine Beamte zu Rosi:
"Fr. Bäumer, ich glaube, da kommt gerade ihr Einbrecher."
Rosi sah mich fassungslos an.
"Marc, hast du den Schuppen aufgemacht und mein Werkzeug genommen?"
"Natürlich Fr.Bäumer. Ich brauchte das doch um ihren Zaun zu reparieren und die Grünfläche zu säubern."
"Aber...? Wieso machst du das?"
"Ich habe doch von ihnen letztens die Limo bekommen und konnte nicht bezahlen, so dachte ich mir, da ihr Mann nicht mehr da ist, repariere ich den Zaun und da sah ich halt die Büsche und die Beete. Da hab ich einfach weiter gemacht. Durfte ich das nicht?"
Da liefen Rosi die Tränen, die Beamten gingen schmunzelnd weg und seitdem hab ich bei Rosi ein Stein im Brett.
Obwohl ich als Anwalt immer viel zu tun habe und nicht selten mir die Arbeit mit nach Hause nehme, habe ich immer Zeit für Reparaturen bei Rosi. Sie ist für mich wie eine Lieblingstante.
So saß ich auch heute bei Rosi an der Theke, und hab auch schon oft dahinter ausgeholfen, und ließ meinen Blick durch den gemütlichen Gastraum schweifen.
Am anderen Ende der Theke stand Andreas mit zwei weiteren Freunden. Andreas war hier im Ort gut bekannt. Er suchte gerne Streit und war dank seiner Freunde auch oft bei diversen Kirmesstreitigkeiten siegreich gewesen. Ohne ...
... seine Freunde war er ein unsicherer Mensch, der versuchte durch seine Größe seine mangelnde Intelligenz durch Provokationen auszugleichen. Ohne seine Freunde war er ein Feigling. Es gab neben der Polizei nur zwei Leute, an denen er sich nicht heranwagte. Die Eine war Rosi, egal, ob sie zu ihm heraufsehen musste, bei ihr Spurte er und der andere war ich. Er hat es oft versucht und sich früher des Öfteren schon eine blutige Nase geholt.
Sonst waren weitere Bekannte, wie der Metzger, 2 KFZ-Mechaniker, der Skat-Stammtisch und andere Gäste anwesend.
Hinten in der Ecke saßen öfters, seit ungefähr Julie diesen Jahres, jetzt hatten wir bereits Ende Oktober, eine junge Frau und ein kleines Mädchen. Das kleine Mädchen, ich denke sie war so um die 4 Jahre alt, aß immer eine Portion Pommes und auch mal eine Suppe, die Ältere, das Kind nannte sie Mama, trank immer nur einen Tee. Oft hörten wir ihren Magen knurren, aber immer meinte sie, sie habe keinen Hunger. Aber immer achtete sie darauf, dass die Kleine genug zu essen bekam. Tagsüber sah man sie im Park Flaschen sammeln und auch mal im Laden kurz aushelfen. Dafür kaufte sie der Kleinen etwas zu essen.
Zu ihrer Erscheinung, die Sachen die sie trugen, waren zum Teil aus den Altkleidercontainern entnommen, verschlissen aber man sah sie oft am Fluss nur mit T-Shirt und Hose bekleidet, wie sie die Sachen wusch.
Man wusste, dass sie mit der Kleinen in einem selbstgebauten Verschlag unten am Fluss unter der Brücke lebte. Nicht selten ...