1. Trauer und Hoffnung


    Datum: 01.02.2022, Kategorien: Romantisch Autor: Blutmond

    ... zusammen. Sie hob ihr Kopf und sah ihn an. Er konnte ihr roten Augen erkennen, erst vor kurzen muss sie geweint haben. So vieles ging ihm jetzt durch den Kopf. Die große Frage war: wie soll er sich verhalten. Er versuchte es mit einem belanglosen Smalltalk über die Arbeit. Aber schon bald merkte er, dass es der falsche Weg war. Er dachte bei sich "manchmal ist eine Geste mehr, als Worte es sagen können". Er ging einen Schritt auf sie zu, kniete sich vor ihr hin. Sehr zögerlich nahm er ihre Hand und sah ihr dabei direkt in die Augen. Eine Träne rollte ihr über das Gesicht, er stand auf und zog ihr sanft an der Hand. Sie verstand, stand auf und die beiden fielen sich in die Arme. Sekunden, Minuten vergingen beiden weinten ihren ganzen Schmerz von der Seele. Kein Gespräch hätte dieses bewerkstelligen können.
    
    Dieses Erlebnis veränderte ihr Verhältnis zueinander mit einen mal. Sie waren füreinander da, lösten Probleme des Alltages. Trafen sich um über ihre Ängste und der Trauer zu reden. Nach Regenwolken kommt dann doch wieder die Sonne hervor. Sie unternahmen sehr viel zusammen, sie mit ihren Zwillingen und er zusammen mit seiner Tochter.
    
    Es vergingen Wochen und etwas Glück ist zu den beiden zurückgekehrt. Sie trafen sich so oft ihnen möglich war, es wurden Gespräche geführt. Aber man merkte den beiden eine gewisse Unsicherheit an, wenn sie gemeinsam unterwegs waren. Gemeinsam bedeutet für sie, immer mit den Kindern unterwegs zu sein. Und die geringe Zeit zu zweit ...
    ... redeten sie über vergangene Dinge. Doch eines Abends, sie war ruhiger als sonst. Am Tag waren sie, wie so oft in letzter Zeit mit den Kindern unterwegs gewesen. Bei ihr wollte so kein Spaß aufkommen und sie war sehr deplatziert. Als die beiden Jungs im Bett lagen, tranken sie noch in Ruhe ein Glas Wein zusammen, immer wieder schaute sie dabei abwesend in ihr Glas. Es lag ein seltsame Stille im Raum. " Was ist los mit dir?" fragte er sie unverhofft und drehte sich dabei zu ihr um. "Ich habe über die letzten Wochen nachgedacht, über die Dinge die alles passiert sind" sagte sie leise. Mit einem Schluchzen beendete sie ihr Satz. Er sah wie ihre Augen feucht wurden. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Hat er was falsch gemacht, was falsches gesagt. Wieder einmal wusste er nicht was er sagen sollte. Wie beim ersten mal als sie sich näher kamen nahm er ihre Hand. Die Träne die ihr die Wange hinunter lief fing er mit seinem Finger auf und wischte sie weg. Instinktiv streichelte er zärtlich ihre Wange.
    
    Die Zeit schien still zu stehen, als die beiden sich in ihren Augen verlieren. Verwirrt und doch gleichzeitig vertraut die Gefühle in diesem Moment. Keiner wagte es den nächsten Schritt zu gehen. Unbewusst nahm sie seine Hand von ihrer Wange und hielt sie fest. Er spürte,dass ihre Hände ganz kalt waren. Er umschloss beide Hände, um sie etwas zu wärmen. Minute vergingen, eine nie zuvor gekannte Vertrautheit stieg in dem Chaos der Gefühle auf. Ihr Köpfe näherten sich und langsam, ganz ...