1. Süchtig 04


    Datum: 05.04.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: byHannsonX

    ... Ringe unter den Augen erkennen, die wohl von zu viel Drogen oder Alkohol und zu wenigen durchschlafenen Nächten herrühren.
    
    Keine der Tänzerinnen hier scheint älter als fünfundzwanzig, und - obwohl ich erst nächstes Jahr Dreißig werde - fühle ich mich wie ein Dinosaurier.
    
    Ich bin auch die Einzige hier, die keine nuttigen Klamotten trägt. Weder halterlose Netzstrümpfe noch einen ordinär kurzen Mini aus schillerndem Material. Das Mädchen, das mir jetzt - mit vom Kaugummi kauen bewegtem Unterkiefer wie eine wiederkäuende Kuh - herablassende und spöttische Blicke zuwirft, hat nicht mehr als einen winzigen Tanga und ein viel zu kleines Oberteil am Leib, das sich irgendwie über ihren ausladenden Vorbau spannt.
    
    Ich trage dasselbe Outfit wie an einem ganz normalen Tag im Büro. Ein gut geschnittenes Kostüm aus Jäckchen und Rock und dazu eine pastellgrüne Seidenbluse.
    
    Milan Goric hat darauf bestanden, wahrscheinlich weil er meint, dass meine Demütigung damit noch viel größer wird.
    
    Jedenfalls passe ich in das Bild der anderen Akteurinnen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
    
    Plötzlich bricht ein ziemlicher Tumult unter den Mädchen aus. Die eben noch so freundliche, ältere Frau schreit laut, es wird geschubst und gestoßen. Einige bitterböse Blicke landen auf mir, doch das interessiert mich jetzt nicht, denn ich habe Milan Goric gesehen.
    
    Er steht ganz hinten auf der Seite, von wo aus er sowohl diesen Bereich als auch die Bühne überblicken kann.
    
    Seine ...
    ... kleinen, dunklen Augen funkeln, als er mich auf ihn zustürmen sieht. Goric ist klein, untersetzt und bietet mit seinem kahlrasierten Schädel, den zahlreichen Tätowierungen und dem breiten Kiefer geradezu das klassische Klischee des zwielichtigen, slawischen Nachtclubbesitzers.
    
    Er grinst bis über beide Ohren und ich ahne, wie sehr er mein von Tränen gerötetes Gesicht genießt. Ich habe vor drei Tagen schon einmal in diese widerliche, spöttisch amüsierte Visage geblickt, als ich ihn Rotz und Wasser heulend und mehr oder weniger auf Knien angefleht habe, mir das nicht anzutun.
    
    „Du wärst jetzt an der Reihe gewesen!" sagt er knapp. „Wegen dir müssen wir nun die ganze Reihenfolge umdrehen!"
    
    Einen Moment lang funkelt er mich böse an, dann grinst er wieder erheitert.
    
    „Ich wusste es!" lacht er spöttisch. „Ich wusste, dass du das nicht bringst! Du kannst nach Hause gehen!"
    
    „NEIN!" kreische ich so laut, dass sich abermals einige Köpfe nach mir drehen. „Lass uns reden! BITTE lass uns reden! Ich flehe dich an!"
    
    Er schüttelt den Kopf.
    
    „Es gibt nichts zu reden! Wir hatten einen Deal und du hast ihn soeben gebrochen!"
    
    Es war kein Deal, sondern schamlose Erpressung! Dennoch nehme ich seine große Hand und drücke sie so fest ich nur irgendwie kann.
    
    „Ich brauche eine Maske! Ich habe vorhin eine Tänzerin gesehen, die auch eine getragen hat! MILAN BITTE! Wenn mich da draußen irgendjemand erkennt, dann kann ich mir auch gleich das Diplom anerkennen lassen!"
    
    Er scheint ...
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