1. Lauras Tagebuch - Teil 5


    Datum: 20.05.2022, Kategorien: CMNF Autor: derErzaehler

    ... natürlich sofort bemerkt und jeden von uns postwendend zwei zusätzliche Sozialstunden aufgebrummt.
    
    Sonnabend, 04. 12. 2010
    
    Anstatt mir einen gemütlichen Lesenachmittag mit Tolstois Anna Karenina auf dem Bett zu machen, habe ich heute meine Strafpunkte für unsere gestrige Sexexkapade im Elisenstift abgearbeitet. Zwischen Hartenholm und dem Altersheim Elisenstift gibt es seit ein paar Jahren eine enge Kooperation und zwar dergestalt, dass die Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen, dort regelmäßig Sozialstunden absolvieren müssen, damit wir auch erfahren, wie es draußen in der Welt zugeht und hautnah erfahren, wie es Menschen geht, die materiell nicht so gut dastehen, wie es bei unseren Familien der Fall ist. Die meisten meiner Klassenkameraden sind von diesen Einsätzen immer total genervt und versuchen sich, wenn irgendwie möglich, davor zu drücken. Auch für mich ist es jetzt nicht das absolute Highlight, aber ich finde es okay, ja manchmal richtig interessant. Meistens besuche ich Herrn Köchelmann, einen fast 90 Jahre alten Schiffselektriker, der jahrzehntelang zur See gefahren ist, keinen Kontakt zu seinen Kindern mehr hat und nun seit Jahren schon im Elisenstift lebt. Er freut sich immer sehr, wenn ich komme, und ich glaube, er hat mich ein wenig in sein Herz geschlossen und vermutlich bin ich für ihn ein Ersatz für seine Tochter Annika. Manchmal, glaube ich, flirtet er auch ein wenig mit mir, dann sagt er: "Ich hätte nie gedacht, dass ich auf meine alten Tage ...
    ... noch einmal die Bekanntschaft einer solch schönen und charmanten jungen Frau machen werde, wie Sie es sind, liebe Laura." Und mit einem schelmischen Grinsen entgegne ich dann: "Also, Herr Köchelmann, so alt sind Sie doch nun gar nicht und gerade wir jungen Frauen finden Männer in den besten Jahren ja besonders anziehend." Das ist so ein kleines Spiel, was wir miteinander spielen. Und dann sitzen wir in seinem Zimmer, trinken die dünne Plörre, die den Heimbewohnern als Kaffee angeboten wird und knabbern Kekse, die ich mitgebracht habe und unterhalten uns über Gott und die Welt.
    
    Sonntag, 05. 12. 2010
    
    Liebes Tagebuch, ich habe ein Geheimnis. Heute Nachmittag habe ich es mir selbst besorgt. Ich weiß, was du jetzt sagen wirst, was ist denn daran so geheimnisvoll. Schließlich streichele ich mich doch immer mal wieder, wenn mich die Lust überkommt. Zwar nicht mehr so häufig, seit dem ich mit Tim schlafe, aber doch immer mal wieder. Aber heute war es anders. Es war intensiver und spannender, was auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn du die Umstände erfährst, unter denen ich mich zu einem spontanen Höhepunkt gebracht habe.
    
    Ich kam von einem längeren Spaziergang in die Wohnung zurück und hatte vor, mich noch für ein, zwei Stunden an den Schreibtisch zu setzen, um an der Übersetzung weiter zu arbeiten, die wir in Englisch aufbekommen hatten. Doch als ich leise die Wohnungstür hinter mir schloss und meine Daunenjacke an der Garderobe aufgehängt hatte, hörte ich aus Claudias ...
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