Merlins Kinder 05: Langeweile
Datum: 29.07.2022,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... keine Frage."
"Der Doktorvater, der die Zahlen überprüft hat, ist Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Wegner vom Merlin-Institut für angewandte Quantenmagie."
"Mein Urgroßonkel väterlicherseits."
"DU hast das Papier geschrieben."
"Immer noch keine Frage."
"Warum anonym?"
Sie zuckte die Schultern. "Ich war elf damals. Ich hatte gerade mein Faible für Quantenmagie entdeckt. Und als Onkel Franz-Josef mich mal ins Institut einlud, habe ich mich verdrückt und den DM-Detektor am Institut ausprobiert. Mama hat mir danach einen Monat Hausarrest verpasst — die Gelegenheit schlechthin, meine Beobachtungen in eine schöne lange Formel zu fassen."
"Du bist gut!"
"Ich bin die Beste!" Mir fiel das Gesicht herunter. "Nein, wirklich. Ich bin objektiv gesehen die mit Abstand beste Magierin in Deutschland. Schau mal. Meine Mutter ist eine Tochter Morganas."
"Sagt mir nichts."
"Artus-Sage? Morgana, die schwarze Hexe? Morgan le Fey?"
"Jaaa?"
"Sie lebt wirklich. Immer noch. Und ist mit Myrddin Emris verheiratet, den man besser unter dem Namen Merlin kennt."
Ich keuchte nur noch.
"Also, meine Mutter stammt in ungebrochen weiblicher Linie von Morgana und Merlin ab. Unsere Familien-Genetikerin hat das überprüft. Papa ist ein 'Sohn Merlins'. Ungebrochene männliche Linie ebenfalls von den beiden Supermagiern des fünften Jahrhunderts bis heute."
"O-kay."
"Und dann ist da noch Éabha Ní Ceridwen. Irische Göttin, meine Großmutter väterlicherseits. Ich kann nichts ...
... dafür, ich wurde so geboren."
"Großer Gott im Himmel!"
"Also solltest du dir mich warmhalten."
Ja, das sollte ich. Vielleicht ist sie sogar in der Lage, den Fluch — Stechender Schmerz fuhr mir durch den Kopf.
"Leon", sagte sie besorgt. "Hast du Schmerzen?"
Ich winkte ab. "Geht", keuchte ich, "gleich — wieder — vorbei."
Sie legte ihre Hand auf meine und ich schrie auf. Nicht nur mein Kopf dröhnte wie eine riesige Glocke, meine Haut brannte wie Feuer und mein Mageninhalt wollte unbedingt ins Freie.
Ich sprang auf und rannte los.
7
Patrizia
Ich schrie vor Schmerz und Überraschung auf. Meine Hand zuckte zurück. Sie brannte wie Feuer. Das war der dickste Abwehrzauber, den ich je erlebt hatte.
"Scheiße", brüllte ich und steckte unwillkürlich meine Hand in den Rieseneisbecher. Nicht, dass so etwas gegen magische Schmerzen nutzt. Aber zumindest hatte ich einen Vorgeschmack davon bekommen, was Leon durchmachen musste.
Ich sprang auf, schrie "Ich komme wieder" in Ritas Richtung und rannte los. Ich lief viel. Lange Strecken. Ich wollte nächstes Jahr einen Marathon laufen — ohne magische Unterstützung.
Aber Leon war schon verschwunden. Ich legte noch einen Zahn zu, lief um die Ecke des Alchemie-Gebäudes und sah ihn hinter der Cafeteria verschwinden. Der Kerl war schnell!
Er schien in die Richtung des Wohnheims zu laufen. Also konzentrierte ich mich, erzeugte ein kleines Wurmloch und sprang hundert Meter vor ihn. Naja, plus/minus zwanzig Meter, aber da ...