1. Emmi - Verdächtig 05


    Datum: 04.08.2022, Kategorien: Betagt, Autor: bykazmir1979

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    Ina muss kurz lachen. Ein unkontrolliertes, fast schon prustendes Lachen. Kein Wunder, hatte sie doch schon mehr als genug getrunken und daher auch kein Wunder, dass sie im Halbdunkel des Treppenhauses, nur beleuchtet durch das Licht der Straßenlaternen, welches durch die großen Glasfenster einfällt, stolpert. Er hält sie immer noch fest. Sie schaut zu ihm hoch und sieht, das auch er grinsen muss. Seine Augen funkeln im Licht der Laterne. Ein belustigter, aber auch gieriger Blick. Ein Blick der sie anmacht. *Oh Gott, was macht sie hier nur?!*, schießt es ihr kurz durch den Kopf, doch gleich schon sind die Gedanken wieder im wogenden Nebel des Rausches verschwunden.
    
    Ein Zug an ihrer Hand mahnt sie dazu weiter zu gehen und sie folgt der Aufforderung. Die junge schlanke blonde Studienabsolventin mit den rehbraunen Augen und dem langen Haar, kennt ihn schon lange. Ihn, der einst ihr Mentor während ihres Praxissemesters gewesen war. Ihn, der schon immer gerne mit ihr geflirtet hatte und mit dem es schon immer lustig gewesen war. Nun arbeiteten sie zusammen und dies war ihre erste Firmenfeier. Ein paar Gläser Sekt später befindet sie sich nun mit ihm im Treppenhaus. Hinauf in den 6 Etage, wo sie ungestört in seinem Büro sein wollten. *Ungestört für was eigentlich?*, kurz dachte sie daran, als sie den Treppenabsatz erreichen.
    
    Er öffnet die Tür, zieht sie hindurch in den dunklen Flur. Sie überlegt kurz. Sie weiß es nicht und ignoriert, was ihr Körper ihr sagen ...
    ... will. Es ist kühl, trotz ihres weiten weichen weißen Pullis spürt sie wie Gänsehaut sich um ihre kleinen festen Brustwarzen herum bildet. Sie lacht wieder und er nimmt es zum Anlass ihre Hand zu drücken, während er sie weiter über den Flur zieht. Es ist ihr Flur, dort vorn schon die Tür zu seinem Büro. Die Absätze ihrer weißen Pumps klackern auf dem Flurboden. ihre dunkelblaue Stretch-Jeans hat schon einen Fleck am linken Oberschenkel abbekommen, doch das stört sie nicht und sie ist sich auch sicher, dass es niemand anderen störte. Es ist bereits spät in der Nacht...*oder ist es schon früher morgen?*... sie weiß es nicht und ist ihr auch egal. Zuhause hatte sie gesagt, dass es spät werden könnte. Ihr Freund solle nicht auf sie warten. Ja, ihr Freund?! Doch was macht sie gerade hier und jetzt?
    
    Der ältere Mann, der genauso schwankend wie sie, sie hinter sich hergezogen hat, dem sie nach etlichen Gläsern Sekt freiwillig gefolgt war, bleibt stehen. *Stimmt sie wollten ungestört sein!*, fällt es ihr wieder, doch ungestört für was?! Ihr Körper wusste es und eigentlich weiß sie es auch, so viel konnte man gar nicht trinken, oder sie hatte jedenfalls noch nicht so viel getrunken, dass sie das nicht mehr wissen kann. "Wir sind da.", sagt er feierlich, in einem flüsternden Ton, obwohl sie ganz alleine auf der Etage sind. Die Schlüssel klimpern und er öffnet die Tür. Ina betritt den Raum und er folgt ihr. Ihr Blick fällt sofort auf den bekannten Schreibtisch. Sie sieht das Bild seiner ...
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