1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 25.02.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Kastor Aldebaran

    ... gemeinsam in die Küche. Hier tischte Nina mir auf, nahm sich selber nichts.
    
    "Keinen Hunger?", fragte ich sie und sie sah auf die Küchenuhr.
    
    "Schon mal auf die Zeit geachtet? Ich habe bereits gegessen, der Tag war zu lang ohne einen Happen. Entschuldige!"
    
    "Alles gut, ich kann das verstehen. Mein Magen knurrte vorhin auch wie verrückt. Es ist nicht gut, so lange nichts zu essen. Aber was will man machen, wenn man was anders zu tun hat!" "Dafür bist du ja jetzt hier, kannst dich ausruhen. Ach übrigens, was arbeitest du eigentlich?", fragte sie wie nebenbei.
    
    "Nichts Aufregendes, am Schreibtisch, viel Theorie. Es würde dich langweilen!" "Solange es dich ernährt und du daran Spaß hast, ist es doch gut. Jeder hat seine Vorlieben!" "Und du, welche sind deine?", fragte ich nach, dachte mir nichts dabei.
    
    "Du meinst, ich soll mir einen Job suchen, werde ich dir zu teuer?", kam eine bekümmerte Gegenfrage und ich schüttelte vehement meinen Kopf.
    
    "Nein, alles gut. Du brauchst kein Geld zu verdienen, es ist genug da. Ich habe mich nur gefragt, was dir gefallen würde. Dass du nicht viel kannst, hast du bereits gesagt. Aber jeder hat irgendein Talent!", war ich überzeugt.
    
    "Reinfallen ist ein großes Talent von mir, vor allem auf die falschen Menschen, um es genauer zu sagen, Männer. Ich bin zu leichtgläubig, was das betrifft!" Ich schaute Nina an, die meinem Blick nicht begegnete. Sie sah an mir vorbei in eine Ferne, die ich nicht nachvollziehen konnte.
    
    "Willst du ...
    ... davon erzählen?", fragte ich mit sanfter Stimme, wollte Nina nicht das Gefühl geben, von mir bedrängt zu werden.
    
    "Das willst du nicht hören!", antwortete sie wie vor Tagen, doch dieses Mal war ich anderer Meinung.
    
    "Vielleicht doch. Es könnte dir gut tun!", versuchte ich sie vorsichtig zu überreden. Nina drehte sich zu mir um und sah mich länger an.
    
    "Ich befürchte, du wirst mich danach nicht mehr mit denselben Augen sehen wie jetzt!", sagte sie mit einer leisen Stimme, die eine besondere Schwingung hatte, als wenn sie kurz davor war zu weinen. "Dass nicht alles in Ordnung ist, war nicht zu übersehen. Du sahst nicht gut aus, als du hierher kamst, dein Körper war mit Flecken übersät. Die kommen nicht von ungefähr, oder glaubst du wirklich, ich habe sie einfach übersehen? Was ist geschehen?"
    
    Es war Nina gut anzusehen, das sie mit sich selber kämpfte, ihre Lippen zitterten, die Augen wurden nass.
    
    "Versprich mir aber, dass du mich danach nicht fortschickst!", sagte Nina mit einer leisen Stimme und eine erste Träne rann ihr über die Wange.
    
    "Nein, werde ich nicht. Komm, lass uns in die Stube gehen!", bot ich ihr an und sie willigte ein. Wenig später saßen wir auf dem Sofa, sie legte ihren Kopf in meinen Schoß und atmete tief durch. Ein merkbares Zittern ging durch ihren Körper, als sie mit ihrer Geschichte begann.  
    
    Kapitel 8
    
    Schnell konnte ich Nina verstehen. Schon nach den ersten Sätzen wurde mir klar, wie es weitergehen würde. Ein Martyrium, getrieben von ...
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