Der süße Fratz (Elisa)
Datum: 14.04.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... plumpsen hören. Ich habe ihr still zugehört. Mir selbst steckt ein Kloß im Hals. Wie Gefühllos kann ein Mensch sein? Wie kann ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun?
Natürlich weiß ich, dass es sowas gibt. Wort- und reglos liege ich neben ihr. Plötzlich hebt sie die Bettdecke an, und schiebt sich mit Elisa auf dem Arm in Richtung Bettrand.
"Wo willst jetzt hin? frage ich sie. "Es ist wohl besser, wenn ich diese Nacht drüben schlafe, und morgen ins Frauenhaus gehe." Während sie das sagt hat sie bereits die Zimmertür erreicht, und verlässt leise den Raum. Kann man mit 23 Jahren in so einer Situation automatisch das Richtige tun? Und was ist überhaupt das Richtige? Ich weiß es jedenfalls gerade nicht. Einen klaren Gedanken kann ich nicht fassen, mein Gehirn versucht zu verarbeiten was es gehört hat. Ich werfe mich von rechts nach links und ohne jegliches Zeitgefühl falle ich in einen traumlosen und unruhigen Schlaf. Sofort bin ich hellwach, als ich Elisa weinen höre. Mein Wecker verrät mir, dass es 04.33 Uhr ist. Ich habe höchstens 2 Stunden geschlafen. Ich muss sie sehen. Und nicht nur das, ich muss ihr auch was Wichtiges sagen, und das kann nicht bis morgen warten. Die Blase drückt auch, verdammt. Also erst ins Bad und dann ins Gästezimmer.
Kim ist im Bett. Halb sitzend, halb liegend, hat sie Elisa auf dem Arm und stillt sie. Da sie allein ist, hat sie sich nicht die Mühe gemacht ihre Brüste zu bedecken. Überrascht sieht sie mich an, aber sie unternimmt ...
... nichts um sich zu bedecken. Jetzt bin es, der überrascht ist.
"Kim, möchtest du mir einen Moment zuhören?" Sie nickt. "Ich muss mich für meine Reaktion vorhin entschuldigen. Sie war völlig unangebracht. Ich danke dir für deine Offenheit und dein Vertrauen. Tut mir wirklich leid. Aber was du mir erzählt hast, hat mich echt schockiert. Ich konnte mir nicht vorstellen was du durchmachen musstest. Wo ich es jetzt weiß hilft es mir zu verstehen, dass manche Dinge bei dir sind wie sie eben sind. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den Riss in deinem Herzen jemals reparieren kann. Aber ich würde es gern probieren ... ich habe mich nämlich in dich verliebt. Schon eine ganze Weile, aber ich habe mich nicht getraut es dir zu sagen. Mir fehlt die Erfahrung in sowas."
Ich sehe, dass sie was sagen will, aber ich lege ihr meinen Zeigefinger auf die Lippen.
"Psssst, sag nichts und höre mir bis zum Ende zu. [kleine Pause] Ich möchte das du bleibst. Ich möchte weiter für dich da sein. Dich halten, riechen, fühlen und schmecken, euch beide weiter in meiner Nähe wissen. Ich möchte dir helfen, wieder Vertrauen in die Menschen, und vor allem in mich als Mann, aufzubauen. Ich möchte auch für Elisa da sein. Es würde mich freuen, ihr ein Ersatzvater sein zu dürfen. Ich, Mutter und Vater sind vernarrt in die Kleine. Bitte bleib. Bleib bei mir. Und wenn du es zulassen kannst, möchte ich dein Partner sein. Als Paar."
Dicke Tränen laufen ihr aus den Augen und hinterlassen wässrige Spuren auf ...