1. Warum hat er Funken in den Augen?


    Datum: 01.06.2023, Kategorien: Hausfrauen Autor: byegonhoppe73

    ... dieser Nacht fiel es ihm schwer einzuschlafen, und als ihn Hildegard schüttelte um ihn zu wecken, fühlte er sich schweißgebadet.
    
    „Was machst du da?" Erkundigte er sich.
    
    „Du hast geschrieen. Ich wollte nicht, dass du die Kinder weckst."
    
    „Es tut mir leid", versuchte er eine Entschuldigung. Der Schweiß wurde kalt und er begann zu zittern.
    
    „Hattest du einen Albtraum?"
    
    „Ich weiß nicht. Lass uns wieder einschlafen."
    
    Der Schlaf fiel ihm nicht leicht. Hildegard blieb einige Zeit wach und beobachtete ihn, bevor sie schließlich wegschlummerte. Als sie morgens erwachte, war er schon unten. Den ganzen Tag sagte er kaum etwas zu ihr und war erleichtert, als die Kinder nach Hause kamen und er sich ihnen widmen konnte. Sie beobachtete ihre Familie und äußerte sich nicht, bis sie sich fürs Bett fertig machten.
    
    Als sie ansetzte um etwas zu sagen, blockte er ab.
    
    „Sag nichts, Hildegard! Ich will es nicht hören. Ich werde es nicht tun."
    
    „Du hast gesehen, wie es dir letzte Nacht ergangen ist", versuchte sie ihn zu motivieren. „Wenn dich das schon so fertig macht, wird es eine Million Mal schlimmer sein, wenn er dich das erste Mal --„
    
    „Jetzt halt mal die Luft an! Ich weiß, dass du es gut meinst, aber ich kann das nicht. Soll ich gehen und heute Nacht woanders schlafen?"
    
    Ihr Blick war auf ihn gerichtet. Den ganzen Tag hatte er kaum gegessen. Er sah schwach aus, als könnte er kaum stehen. Zur Unterstützung lehnte er sich an die Kommode. Seine Augen schienen hohl ...
    ... und sein Gesicht hager. Fest biss er seine Zähne zusammen und schien zu versuchen, sich vor dem auseinander fallen zu bewahren.
    
    „Ich werde nichts mehr sagen", schloss sie, „aber ich gebe nicht auf. Ich werde jede Chance nutzen um dich zu sehen, von jetzt an bis zu dem Tag, an dem du einfährst, und mein Blick wird dich daran erinnern, was wir zu tun haben. Ich werde dich niemals aufgeben."
    
    Im Laufe der Tage begann er sich zu verändern. Er schob Essen und Trinken von sich. Sein Körper zitterte fast ständig. Manchmal ließ er sich auf einen Stuhl oder die Couch fallen und brach in Tränen aus.
    
    Obwohl er nicht wieder schreiend aufwachte, hatte er weiterhin Albträume. Er ging immer später ins Bett. Während sie nach oben ging blieb er im Wohnzimmer, bis sie eingeschlafen war. Eines Nachts schlief er auf der Couch ein. Am nächsten Morgen fand sie ihn dort und brachte ihn nach oben, bevor die Kinder es bemerken konnten.
    
    Nur wenn die Kinder um ihn herum waren konnte er es aushalten. Sie sah zu, wie er seine gesamte Energie aufbrachte um die Kleinen davon zu überzeugen, dass er, wenn sie nicht da waren nicht nur ein Schatten seiner selbst war. Nach ein paar Tagen fing Hildegard an zu weinen, wenn er mit ihnen spielte, und bemühte sich, ihre Gefühle vor allen zu verbergen.
    
    Am Sonntagabend, nachdem die Kinder eingeschlafen waren, saß Hildegard ihm gegenüber in der Küche und wischte sich eine Träne vom rechten Auge, als sie leise sagte: „Bitte sieh mich an, Stephan."
    
    Als er ...
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