1. 1975 Alex 3 - Hitzefrei


    Datum: 03.09.2018, Kategorien: Medien, Autor: AlexM

    1975 Alex 3 /
    
    Hitzefrei
    
    Irgendetwas war in meinem Gesicht. Ich wachte auf und sah in die Augen meiner Mutter.
    
    „Na mein Großer, gut geschlafen? – Zeit für die Schule“ flüsterte Sie „ mach dich fertig und komm frühstücken.“
    
    Irgendwie trödelte ich an diesem Morgen rum, in meinem Kopf war nur Pia. Und so kam es, dass ich zu spät aus dem Haus kam.
    
    „Na, wir sind wohl heute etwas spät dran“ hörte ich eine Stimme hinter mir.
    
    „Pia“ mein Herz schlug einen Purzelbaum.
    
    „Hast du hier auf mich gewartet?“
    
    „Geschlagene 10 Minuten mein Süßer“ lächelte sie, umarmte und küsste mich. Eng umschlungen gingen wir Richtung Schule.
    
    „Wir sind wohl jetzt irgendwie so was wie ein Paar, oder?“
    
    „Wie, irgendwie? Zweifelst du daran oder wie soll ich das verstehen? Herrschte sie mich an.
    
    „Nein, nein, ganz im Gegenteil, es macht mich glücklich und ich kann es kaum glauben.“
    
    Sie lächelte und küsste mich.
    
    Etwa auf halbem Weg trafen wir Jürgen, einen Klassenkameraden und einer meiner besten Freunde. Er hielt mit dem Motorroller an.
    
    „He ihr zwei, na das ging aber schnell. Gestern erst kennengelernt, und schon eng umschlungen.“ Rief er. „Jetzt weiß ich auch, warum du gestern nicht im Training warst. Da war aber jemand traurig. Wir sehen uns später bei Pöhli.“
    
    Dieser Idiot, dachte ich mir. Der sollte auch öfter mal das Hirn einschalten, bevor den Mund aufreißt.
    
    „Wer war denn da so traurig?“ kam auch schon die Frage von links unten.
    
    „Ich weiß nicht genau wen er ...
    ... gemeint hat, aber ich denke er sprach von Sabine. Sie trainiert mit uns und hat schon lange ein Auge auf mich geworfen. Sie ist ganz nett, aber nicht mein Typ.“
    
    „Wenn ich sie erwiche, werde ich ihr die Augen auskratzen“ raunte meine kleine Katze.
    
    „Das wirst du schön bleiben lassen“ entgegnete ich ihr.
    
    „So, du nimmst sie also auch noch in Schutz“ blitzte es mir plötzlich entgegen.
    
    „Nein, ich nehme dich in Schutz. Bine hat einen grünen Gürtel und steht kurz vor der Prüfung zum braunen Gurt, und sie ist gut. Die hat sogar mir schon das ein oder andere Ding verpasst. Also vergiss das mal ganz schnell. Außerdem habe ich mich entschieden. Und mein Traum heißt nun mal Pia und nicht Sabine.“
    
    Pöhli war eine Art Kiosk vor dem Eingang zur Penne. Der Besitzer hieß Günther Pöhl, aber alle nannten ihn Pöhli. Hier traf sich jeden Morgen der harte Kern unserer Clique, die sich immer noch aus den Mitgliedern der alten Klasse oder der Parallel- Klassen rekrutierte. Obwohl mittlerweile `sprachlich` getrennt, waren immer noch alle da.
    
    Nach dem üblichen, allmorgendlichen abchecken und den üblichen Sprüchen, läutete es zur ersten Stunde.
    
    Aber nach der großen Pause fand der Schultag schon ein angenehmes Ende:
    
    „Hitzefrei!“
    
    Der Plan für diesen Tag war schnell geschmiedet. Wir wollten zum großen Woog, einem kleinen Stausee etwas außerhalb der Stadt und ziemlich abgelegen, da nur zu Fuß oder dem Rad zu erreichen.
    
    Ich holte Pia ab. Als ich mit dem Rad bei ihr ankam war sie ...
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