Laura Kraft 28
Datum: 07.09.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... seltsam war. Li konnte es an nichts festmachen, also fragte sie zunächst nicht nach.
„Wir müssen unsere Ausrüstung besprechen", sagte Laura während sie in einer Art Ankleideraum in diversen Kisten herum kramte.
„Hmm", machte die Chinesin. „Wir brauchen Neopren-Anzüge und Sauerstoff, falls wir in den Stollen tatsächlich Wassereinbrauch haben und tauchen müssen. Außerdem sollten wir unser Kartenmaterial in Plastik einschweißen, wegen der Feuchtigkeit".
„Neopren-Anzüge sind viel zu sperrig und unbequem", entgegnete Laura. „Nimm mir das mal ab". Sie reichte Li eine große Dose mit einer Art Fett oder Salbe.
„Was ist das?", fragte Li verwundert.
„Eine Kälteschutzcreme", erklärte Laura. „Eine Weiterentwicklung von Weleda´s Coldcream. Sind noch ein paar metallische Partikel hinzugekommen und irgendein Zeugs aus den Andenregionen".
„Und damit schmiert man sich einfach nur ein?", folgerte die Chinesin aus der Erklärung.
„Genau!", Laura nickte mit dem Kopf. „Es schützt den Körper ungefähr 12 Stunden vor Kälte. Danach lässt es langsam nach".
„Wir brauchen also gar keine Klamotten, sondern nur diese Creme?". Li betrachtete die Dose fasziniert.
„Stimmt", bestätigte Laura. „Wir brauchen keine schwere warme Kleidung, die wir eh zurücklassen müssten, wenn wir zum Tauchen gezwungen sind. Spätestens dann sind wir nackt!"
„Laura, dann saufe ich ab, wenn Du nackt neben mir tauchst", grinste Li.
„Wieso...?", die blonde Schatzsucherin blickte ihre ...
... schwarzhaarige Konkurrentin und Freundin verunsichert an, „...weil Du dich gruselst?".
„Nein", kicherte Li und nahm Laura in den Arm. „Weil Du mich geil machst!"
Jetzt entspannte sich Laura ein wenig und kuschelte sich in die Chinesin hinein.
„Was ist mit dir, Du wirkst so angespannt", wagte Li jetzt zu fragen.
Laura löste sich sofort wieder aus den Armen der Chinesin und kramte weiter in einer Holzkiste.
„Ist doch klar", blockte die Blondine ab. „Jetzt, wo es ernst wird, ist die Anspannung bei mir normal".
Li musterte Laura skeptisch. Da war doch noch etwas Anderes?
„Hier", Laura reichte Li einen Beutel voll kleiner Patronen mit den Abmessungen einer dicken Zigarre und einem aufmontierten Mundstück. „Das sind Sauerstoffpatronen".
„Diese winzigen Dinger?", staunte Li. „Wie lange halten die?"
„5 Minuten bei normaler Atmung", klärte Laura sie auf. „Dann kannst Du sie ausspucken und dir eine neue zwischen die Zähne schieben. Draufbeissen öffnet das Ventil".
„Toll, endlich mal keine dicken Flaschen auf dem Rücken", freute sich die Chinesin.
Laura reichte noch drei Messer mit Lederholster heraus. Die Holster hatten einen Riemen, mit dem man sie an den Waden befestigen konnte.
„Wieso drei?", wollte Li wissen.
„Wir nehmen Karo mit", entschied Laura. „Als Rückendeckung und als Lebensversicherung".
„Denkst Du, die Prinzessin ist so einem Einsatz gewachsen?", zweifelte die Chinesin vorsichtig. „Tauchen, vielleicht klettern..."
„Sie ist cooler als sie ...