1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 10.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Farbe der Bluse. Eine Augenweide.
    
    Sie genoss es immer wieder, wenn ich sie beim ersten Anblick ausgiebig betrachtete. Dann sonnte sie sich in meiner Bewunderung und ging oft übertrieben aufreizend an mir vorbei ins Wohnzimmer. Ihr reizendes Lachen, was sie dabei abgab, unterstrich noch ihren Auftritt.
    
    Ja, anders konnte man es nicht nennen. Es war ein kurzweiliger auftritt und die Bühne war mein Flur. Das Publikum war darüber immer wieder begeistert und sie konnte sich meiner Aufmerksamkeit sicher sein.
    
    "Was für eine Frau", dachte ich nur, als sie an mir vorbei ging und ich ihren Hüftschwung bewunderte. Dazu kam ein leichter, frischer, sportlicher Duft eines Parfüms, das genau auf diesen Auftritt abgestimmt zu sein schien.
    
    Dies war wieder einmal einer der Momente, an dem ich mich fragte, warum wir nichts miteinander hatten.
    
    Wenig später saßen wir beide im Wohnzimmer und es dauerte nicht lange, bis wir unser erstes Thema gefunden hatten. Wobei gefunden vielleicht falsch ist, denn wir brauchten nicht danach suchen.
    
    So quatschten wir über dies und jenes, wobei wir es uns immer gemütlicher machten. Ich hatte schon ein paar Leckereinen auf den Tisch gestellt und es dauerte nicht lange, dass Nadja ihre Pumps auszog, um die Beine angewinkelt mit auf das Sofa zu legen.
    
    Sie liebte diese Stellung und ich betrachtete sie dabei, denn obwohl es jetzt weniger elegant wirkte als zuvor, machte sie selbst jetzt eine mehr als gute Figur. Angelehnt an die Lehne hielt sie ...
    ... mit einer Hand ein Weinglas fest, in dem sich die blutrote Flüssigkeit eines Franzosen befand, welche genau mit der Farbe ihrer Lippen harmonierte.
    
    Es war schwer, sich ausschließlich auf unser Gespräch zu konzentrieren, aber genau das machte es vielleicht so interessant.
    
    So vergingen die ersten zwei Stunden des Abends. Erst dann erzählte ich ihr von den Blumen und was ich darüber heraus bekommen hatte. Sie glaubte es mir nicht wirklich, das konnte man erkennen, zumindest spiegelte es sich in ihrem Blick wieder, denn sie sah immer wieder zu den Blumen, die in der Ecke standen. Ein leichtes Grinsen auf ihren Lippen untermalte es noch mehr.
    
    "Du glaubst mir wohl nicht!", sagte ich zu ihr, und obwohl ich eigentlich nicht so geplant hatte, meinte ich dann zu ihr. "Geh doch hin und riech selber daran. Wirst sehen was du davon hast oder besser gesagt, verabschiede dich für heute Abend von deiner Figur!", dabei grinste ich jetzt sie an.
    
    Sie sah weiter zwischen mir und den Blumen hin und her, als wenn sie sich nicht entscheiden konnte.
    
    "Feigling!", sagte ich mit einem auffordernden Unterton in meiner Stimme.
    
    Dass lies sie nicht auf sich sitzen. Sie stellte das Glas auf den Tisch, stand irgendwie umständlich auf, als wenn sie sich mir wieder präsentieren wollte, und ging dann zu den Blumen herüber. Dort stand sie wenig Sekunden davor, als wenn sie sich unsicher wäre. Ein letzter Blick zu mir, dem ich schmunzelnd entgegnete. Dann beugte sie sich langsam herunter und sog ...
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