1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 10.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... und ich zog meine Hand wieder weg, was von Nadjas gierigem Blick genau verfolgt wurde. Was sie getan hätte, wenn ich etwas genommen hätte, kann ich nicht sagen, wollte es aber auch nicht ausprobieren.
    
    Zwanzig Minuten später war alles essbare auf dem Tisch in Nadja verschwunden. Doch das reichte noch nicht, denn in ihren Augen war der gierige Blick noch nicht verschwunden. Dieser wanderte aufmerksam und zugleich nervös, fast panisch über den Tisch.
    
    Mehr, sie brauchte noch mehr, das konnte man genau erkennen.
    
    Dann sah sie mich plötzlich an und mir wurde ganz anders.
    
    "Kühlschrank!", sagte ich nur und wies mit einer Hand in Richtung Küche.
    
    Nadja sprang auf und rannte fast in die Küche.
    
    Bevor ich ihr folgte, hörte ich schon, wie sie die Kühlschranktür aufriss. Dann in der Küche angekommen, sah ich sie vor dem geöffneten Gerät hocken.
    
    So oder so ähnlich musste es bei mir auch ausgesehen haben und es war sehr interessant es aus meiner Sicht zu sehen. Es war, als wenn ich noch einmal einen Film sah, den ich schon kannte. Alles, was irgendwie essbar war, wurde gegriffen und mit Heißhunger verschlungen.
    
    Erst eine viertel Stunde später merkte ich, dass ihr Hunger abnahm und die Aktivitäten erlahmten. Nadja kam langsam aber sicher in diese Welt zurück. Leider hatte sie zum Schluss etwas gegriffen, was ich ehrlich gesagt niemals roh verschlungen hätte und sie sicher auch nicht.
    
    Ich wollte am nächsten Tag Leber machen und so hatte sie sich zum Schluss ...
    ... noch ein Stück davon gegriffen. Es hing jetzt blutig, wie es war noch halb aus ihrem Mund und man konnte sehen, wie sich ihr Körper dagegen wehrte, dieses jetzt weiter aufzunehmen.
    
    Sie spuckte es auf einmal aus dann schoss sie auf einmal in die Höhe und rannte in mein Bad. Wenige Sekunden später hörte ich eindeutig, wie sich Nadjas Mageninhalt zumindest teilweise, in die Toilettenschüssel erbrach.
    
    Kein schönes Geräusch. Ich nahm die Küchenrolle und schlenderte mit einem fast siegreichen Lächeln ebenfalls ins Bad. Hier fand ich sie genauso kniend vor, wie vor dem Kühlschrank, allerdings war ihr Kopf wesentlich tiefer gesenkt.
    
    "Na, geht's?", fragte ich sie mit einer leicht besorgten Stimme und sie drehte ihren Kopf in meine Richtung.
    
    Kein wirklich schöner Anblick. Ihr Liedschatten und Kajalstift war von den Tränen, die geflossen waren, verschmiert und ein lang gezogener Speichelfaden hing aus dem linken Mundwinkel.
    
    Wortlos reichte ich ihr die Küchenrolle und sie nahm diese dankend an. Dann riss sie ein großes Stück Tuch davon ab, konnte es aber nicht benutzen, da ein weiterer Schwall ihres Mageninhalts den Weg nach draußen suchte und fand. Schnell drehte sie ihren Kopf wieder Richtung Schüssel und opferte ein weiteres Mal.
    
    Währenddessen setzte ich mich auf den Rand meiner Badewanne und sah mir das Schauspiel an und dachte nur insgeheim, dass Nadja noch Glück gehabt hatte. Immerhin wurde sie wieder los, was sie zu sich genommen hatte. Bei mir war es anders ...
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