1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 10.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... geschmeckt hatte. Dabei hing mir Nadja gespannt an den Lippen und sog die Information geradezu in sich hinein.
    
    Zum Schluss meinte ich nur noch, "Also wenn jemand von dem Nektar der Götter spricht, dann würde ich sagen, dass dieser so schmecken muss. Anders kann ich es mir nicht vorstellen!"
    
    Außer dem Geschmack konnte ich im Moment noch keine Reaktion bei mir feststellen. Das einzige was ich bekam war das Verlangen, noch eines der Blätter zu kosten. Also fischte ich mir noch eines vom Teller und kaute genauso genüsslich darauf herum, wie auf dem zuvor.
    
    Hatte man bei anderen Nahrungsmitteln den Effekt, das der zweite Happen schon nicht mehr so intensiv schmeckte wie der erste, war es hier anders. Der Geschmack war zumindest ebenso stark, wenn nicht sogar noch intensiver als zuvor. Dabei hatte ich schon bei dem ersten Blatt gedacht, dass es nichts gäbe, was den Geschmack noch übertrumpfen könnte.
    
    Also aß ich auch noch das zweite Blatt und bemerkte auch jetzt keine Veränderung an mir, wobei mir Nadja das bestätigte. Außenstehende bemerkten Veränderungen anders als man selber.
    
    Da sich sonst nichts zu verändern schien, begannen wir beide uns weiter zu unterhalten, um festzustellen, ob die Reaktion vielleicht erst später kam. Aber selbst nach einer Stunde war alles so wie zuvor. Das Einzige, was sich bei mir tat war, dass ich gerne noch eines der Blätter gegessen hätte.
    
    Nadja hatte die ganze Zeit abgewartet. Als dann diese Stunde vergangen war und ich noch so ...
    ... da saß wie zuvor ohne irgendwelch Erscheinungen zu haben, wollte sie auch endlich eines der Blätter probieren. Also reichte ich ihr den Teller und sie nahm sich eines, genauso wie ich.
    
    Ohne Scheu nahm sie es sofort in den Mund und kaute darauf herum, denn sie hatte ja gehört, wie gut es mir geschmeckt hatte.
    
    Ihr "Mmmmmmmhhhhhh" war länger als meines und drückte ebenfalls aus, wie gut es ihr schmeckte. Sie kaute darauf herum, verdrehte dabei die Augen und meinte danach, dass es wohl keine Praline gäbe, die ihr besser geschmeckt hätte. Doch sie könnte den Geschmack von Tannennadeln nicht entdecken, dafür aber von fruchtigen Orangen.
    
    Um dies zu überprüfen, hatte sie ziemlich schnell nach dem zweiten Blatt gegriffen und kaute jetzt prüfend auf diesem herum. Dabei machte sie ein so seltsames Gesicht, das ich lachen musste.
    
    Es sah aber auch zum Schießen aus, wenn ihre Augen dabei von einer Seite auf die andere gingen, während ihre Lippen und Mundwinkel in die entgegengesetzte Richtung wanderten.
    
    Weil ich so lachte, sah sie mich dann auf einmal an und wollte wohl sehen, warum ich so erheitert war. Doch mein Lachen war so ansteckend, dass sie ebenfalls damit anfing, ohne eine Antwort auf ihren fragenden Blick zu bekommen. An ein ernstes Gespräch war nicht mehr zu denken, denn egal womit einer von uns anfangen wollte, kaum war ein Wort über unsere Lippen gekommen, begann wir wieder zu kichern. Viel alberner konnten wir jedenfalls nicht mehr werden.
    
    Obwohl es mir ...
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