1. Coitus Punk - Kapitel 01


    Datum: 14.09.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byHarus

    ... Besucher.
    
    Zu Hunderten schlenderten sie durch die Hallen, die meisten in einfacher Freizeitkleidung:
    
    Shirts, Shorts und Röcke, angemessen für den schwülen Mittsommertag. Michelle war die einzige angeschissene und fiel in ihrer Latzhose mit Flanellhemd auf wie ein bunter Hund.
    
    Ein schwitzender, stinkender Hund.
    
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass es kurz nach Mittag war und wie aufs Stichwort gab ihr Magen ein Grummeln von sich. Sie besorgte sich ein Sandwich, eine Banane und eine Soda.
    
    Ein schattiges Plätzchen hatte sie auch ausgemacht und freute sich ihren Werkzeuggürtel für eine Weile ablegen zu können.
    
    Da meldete sich ihr Chef übers Handy, die Nachricht lautete: Halle 3, Stand B-20. Beeilung.
    
    Sie stöhnte, die Halle war auf der anderen Seite des Messeareals.
    
    Aber Murren half nichts, das Mittagessen in die Taschen gepackt rannte sie los.
    
    Sie drängte sich an den Besuchern vorbei und musste sich immer wieder neu orientieren.
    
    Die Schilder führten sie in den ab18-Bereich, wo Firstperson-Shooter und Spiele anderer Genres mit eindeutigen Gewaltinhalten ausgestellt waren.
    
    Zuletzt fand sie den Stand, in der Mitte der Halle.
    
    Er war aufwendiger gebaut als die meisten anderen, neben den Stationen an denen das Spiel getestet werden konnte, war auch eine Bühne errichtet worden, mit zwei grossen Bildschirmen darüber. Menschengrosse Figuren, die verschiedene Charaktere und Wesen darstellten, waren überall im Stand verteilt und gaben einen ...
    ... Vorgeschmack auf das was einem im Spiel erwartete.
    
    Michelle fiel auf, dass die Figuren zum Teil ihre Geschlechtsorgane offen zeigten, sie sogar zur Schau stellten, und bei allen die körperlichen Reize durch fantastische Gewänder und nicht gerade zweckmässige Rüstungen hervorgehoben wurden.
    
    Vielleicht war es unschicklich diese Figuren anzusehen, ihnen gar näherzukommen, aber Michelle empfand den Anblick als angenehme Abwechslung.
    
    Aber es erging scheinbar nicht vielen so wie ihr.
    
    Der Stand hatte einen guten Platz und war kaum zu übersehen, alle die diese Halle betraten,
    
    kamen zwangsläufig daran vorbei. Aber nur wenige zeigten offen Interesse an dem Spiel.
    
    Vor der Bühne war ein grosser Bereich abgegrenzt, aber auch dort stand nur eine überschaubare Gruppe an Schaulustigen.
    
    Die Mitarbeiter des Standes trugen alle purpurne Shirts.
    
    Einige von ihnen gingen durch die Wartenden und verteilten Lose, offenbar gab es etwas zu gewinnen. Es waren alles Frauen und offensichtlich nach ihrem Äusseren ausgesucht.
    
    Solche Hostessen sah man überall auf der Messe.
    
    Grösstenteils Studenten, die ihre gegebenen Reize nutzten um sich etwas dazuzuverdienen, und das bestimmt nicht schlecht. Michelle gönnte es ihnen nicht so recht, hatte sie doch selbst eine vierjährige Ausbildung machen müssen, um nun für einen Hungerlohn den ganzen Tag quer über die Messe zu rennen.
    
    Sie war noch etwas ausser Atem und strich sich eine schweissnasse Strähne aus dem Gesicht,
    
    als eine Frau ...
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