Die Lebensschule (4 - 6)
Datum: 28.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... und Lockerungsübungen, wie „Arme hoch!“, „Arme zur Seite“ oder „Arme weit durchpendeln!“ ignoriert sie einfach.
Jetzt beginnt aber Sylvia, die Sache etwas schwerer zu machen und stellt orange Kegel als Hindernisse an den Kreis, die wir im Slalomlauf umgehen sollen. Da wird es ziemlich schwierig für Sandra, noch das Gleichgewicht zu halten. Wir sind gerade auf der Höhe eines am Rande abgestellten Stufenbarrens, als kommt, was kommen musste: Sandra stolpert mit einem Fuß über den Hinderniskegel, verliert die Balance und stürzt Hals über Kopf auf das eiserne Gestell des Barrens zu. Ich kann ihr gerade noch nachlaufen und sie mit beiden Händen abfangen. Da sie ihre Arme nun nach vorn geworfen hat, erwische ich sie gerade noch mit einem Ausfallschritt und beiden Händen unter und an ihren Brüsten. Kaum habe ich sie wieder auf die Füße gestellt, da schiebt sie schon meine Hände weg und flüstert ängstlich: „Entschuldigung bitte, nicht böse sein, ich wollte das nicht, wirklich nicht.“ Warum sollte ich ihr denn böse sein? Verstehe ich nicht. Sie aber drückt sich ihre beiden Hände jetzt auf die Brüste und stammelt: „Sie können sich ja auch gleich die Hände waschen, ich warte dann so lange, ja.“ Jetzt wird es mir aber doch zu albern. Dass sie, genau wie ich und wahrscheinlich alle anderen hier, eine Macke hat, das ist mir schon klar. Aber was ist das denn für eine Macke, die sie da hat? Warum fühlt sie sich denn schmutzig? War sie nicht auch, wie alle anderen, vorhin in der ...
... Dusche? Ich frage sie danach. „Warum sagst du das, dass du schmutzig seiest? Hast du denn vorhin nicht geduscht, wie wir anderen hier alle?“
„Doch, aber das kann man nicht abwaschen. Ich bin immer unrein, weil ich eine Frau bin, und wenn mich ein reiner Mann dort berührt, wo der Teufel mir seine Sündenmale aufgedrückt hat, dann muss er sich sofort die Hände waschen, sonst wird er bald krank werden und sterben. Du bist ein reiner Mann und ich habe dich beschmutzt und du solltest dich jetzt besser reinigen. Bevor du dich wäschst, musst du mich aber bitte erst schlagen mit einer Peitsche oder mit einem Stock, damit ich büßen kann für meine Sünde und zuerst ins Fegefeuer komme, statt gleich in die Hölle.“
Wie verrückt ist das denn? „Wo hat dir denn der Teufel seine Sündenmale aufgedrückt, Sandra? Übrigens kannst du mich duzen, ich heiße Matthias.“
„Du heißt Matthias? Wie der Apostel? Oh! Vergibst du mir bitte meine Sünde, lieber Matthias? Bitte, bitte, Vergib mir!“
„Ja, Sandra, ich vergebe dir. Und nun zeige mir doch bitte mal die Stellen an dir, wo du diese Sündenmale trägst.“ Ich ahne schon, welche Male das sind.
Dabei kommt mir doch gleich eine Idee, wie ich vielleicht besser mit ihr klar kommen konnte. Wenn sie so abergläubisch ist, dann muss ihr doch auch am besten mit Aberglaube beizukommen sein.
„Liebe Sandra, kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“ Sie nickt eifrig und gehorsam. „Gut, dann sage ich dir jetzt etwas, was keiner hier weiß: Ja, ich bin ein ...