1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... Zärtlichkeiten und war schnell dazu bereit, bis zum Ende zu gehen. Er verlangte geradezu danach, sich endlich wieder mit einem anderen Körper zu verbinden, diesen an und in sich zu spüren. Bei ihrem Geist war es etwas anderes. Da sie nicht in großer Spannung war, konnte dieser seine Gedanken noch frei formulieren, wurde nicht vom Körper dirigiert.
    
    Es war geradezu erschreckend rationelles Denken. Da sie sich eigentlich schon sicher war, dass sie auf dem Hof bleiben wollte, sagte ihr Kopf ganz klar aus, dass sie mit ihrem Körper Heinrich an sich binden konnte. Solange es ihm gut ging, ging es ihr auch gut. Er würde für sie Sorgen und sie hätte die Sicherheit, die es hier gab. Daher war es ihr schon wenig später klar, dass sie sich Heinrich nicht verweigern würde. Warum auch. Je länger sie hier war umso sympathischer wurde er ihr. Er war freundlich, zuvorkommend, und wenn man es genau betrachtete, ein Mann wie eine Frau sich einen wünschte. Selbstständig, sicher in der Lage ihr das zu bieten, was sie brauchte und darüber hinaus hatte sie das Gefühl, das er in ihr mehr sah, als nur irgendeine Frau, die er auf der Straße aufgelesen hatte. Sicher war da mehr, denn sie schätzte Heinrich so ein, dass er durchaus dazu in der Lage war, mehr als energisch zu werden. Oder anders gesagt, wenn er in ihr nicht etwas Besonderes sah, dann hätte er ihr sicher schon zu verstehen gegeben, dass sie gehen soll.
    
    Dass Heinrich um einiges älter war als sie, tauchte in ihren Überlegungen, nur ...
    ... am Rande auf. Darüber sah sie einfach hinweg, was bei den Vorteilen, die sich für sie ergaben, nur zu verständlich war. Einmal davon abgesehen, mochte sie ihn inzwischen sehr.
    
    Wenn sie es sich genau überlegte, dann war es bereits alles in der Bushaltestelle entschieden worden. Sein bestimmtes Auftreten, seine Aura hatte sie dort schon getroffen und eine Vorentscheidung gefällt. Eine andere Alternative hätte es niemals gegeben.
    
    Sah man von all diesen Punkten einmal ab, war da noch etwas anderes. Vielleicht konnte man es mit Neugierde bezeichnen, auch wenn es nicht genau diesem entsprach. Man hätte es auch als Spannung bezeichnen können. Letztendlich wusste Angela nur eins. Es war nicht mehr die Frage, ob sie mit Heinrich schlafen würde, sondern wann. Diese Gewissheit hob ihre innere Spannung noch mehr an, ließ sie zugleich aber auch entspannen, da das Ergebnis für sie nun feststand.
    
    Ein feines Lächeln macht sich auf ihrem Gesicht breit und sie kuschelte sich noch mehr in ihr neues Nachthemd, welches die Wärme ihres Körpers zurückstrahlte.
    
    Mit der Gewissheit, dass sie es gut getroffen hatte, schlief sie daraufhin traumlos ein.
    
    Es war noch recht früh am Morgen, als sie dann wieder aufwachte. Heute würde sie mit Heinrich shoppen gehen und hoffte nur, dass Heinrich dies auch mochte. Wenn ja, dann wäre er schon fast ihr Traummann.
    
    Als sie gerade aufstehen wollte, klopfte es an ihre Tür und Heinrich trat ein.
    
    „Ah, gut. Bist ja schon wach. Wird Zeit, wenn wir ...
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