1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 01.10.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... Stimmengewirr, um sie herum, glücklicherweise unterging. Es wäre peinlich gewesen, wenn es während eines Vortrags passiert wäre.
    
    Henrich sah Angela an und musste grinsen. Er wusste, dass es eine große Überraschung für Angela gewesen sein musste und es schien ihm Freude zu machen. Wenig später gingen die drei dann in Richtung Buffet, um sich ebenfalls etwas zu organisieren.
    
    Kurz bevor sie an dem reichlich bestückten langen Tisch ankamen, blieb Angela wie vom Blitz getroffen stehen. Etwa drei Meter vor ihr stand Thomas und war gerade dabei, etwas auf seinen Teller zu schaufeln. Anders konnte man es nicht sagen, denn es war so viel, dass der Teller eigentlich zu klein war. Sie verzog das Gesicht, als sie es sah, obwohl es nur nebensächlich war. So wie es aussah, war er nicht alleine, denn er unterhielt sich mit einer jungen Frau, die neben ihm stand, und tätschelte ihr fast nebenbei den Hintern. Da sie es zuließ, ging Angela davon aus, dass er es nicht das erste Mal machte. So wie es aussah, hatte er sich also ebenfalls umorientiert, und wenn Angela es sich genau überlegte, konnte sie ihm dafür nicht einmal einen Vorwurf machen. Immerhin war es bei ihr nicht viel anders. Allerdings fragte sie sich, wie lange die beiden schon etwas miteinander hatten. Das hätte sie sehr interessiert. Da sie Thomas nicht gesehen hatte, als sie hier erschienen waren, ging sie davon aus, dass er derjenige gewesen war, der die Störung während der Rede verursacht hatte.
    
    Dann sah sich Angela ...
    ... schnell einmal um, ob nicht auch Tom hier war, aber da sie ihn nicht entdecken konnte, wurde sie wieder etwas ruhiger.
    
    Angelas Herz schlug ihr fast bis in den Hals, als sie jetzt die wenigen Schritte bis zum Buffet überbrückte und nur drei Menschen zwischen ihr und Thomas standen. Sie hoffte, dass er sie nicht sehen würde, obwohl ihr klar war, dass dies über den Abend wohl kaum machbar war. Hierzu hätten sie bald die Veranstaltung verlassen müssen. Da die Chefs aber normalerweise die Verpflichtung hatten, zumindest etwas zu bleiben, fiel diese Option wohl aus. Was würde also geschehen, wenn Thomas sie sah.
    
    Die Antwort bekam sie schneller als gedacht und gehofft, denn Thomas fiel etwas von seinem zu hoch aufgetürmten Teller herunter, und als er geistesgegenwärtig danach griff, musste er sich etwas drehen und konnte sie aus dem Augenwinkel sehen. Das reichte dann vollkommen aus, um sie soweit wahr zu nehmen, sie genauer zu betrachten.
    
    Zuerst starrte er sie nur einige Sekunden an, als wenn er einen Geist gesehen hätte. Dann verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. Doch dies blieb nur wenige Augenblicke so. Sein weiterer Gesichtsausdruck war verachtend, aber zugleich fragend. Er fragte sich innerlich sicher, was Angela überhaupt auf der Veranstaltung zu suchen hatte, konnte aber sichtlich zu keinem Ergebnis kommen.
    
    Seine Augen weiteten sich aber, als er sah, wie sich Heinrich an sie wandte, weil er sie etwas fragte.
    
    Angela bekam es nur am Rande mit, verstand die ...
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