Olle Kamellen
Datum: 03.10.2018,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... kenne er ich mich schon länger.
Leise fragte er: Signorina di Demiani ? Nicht Signorina, einfach Demiani, Dèsiré .
Ein kurzer Blick auf die Uhr, Schauen Sie sich einfach ein bisserl hier um,
Sie haben noch Zeit, sie sehnen ja dann, wann hier gewechselt wird. Kommen Sie dann nach vorn zum Podest .
Gerade wollte ich nach kurzem Zögern noch die Frage loswerden, die mir gerade am meisten auf der Seele brannte: Gleich nackt ? und: Wo kann ich mich umziehen ?, aber da war er schon hinter irgendeiner Staffelei verschwunden. Die Frage hatte sich von selbst erledigt.
Der Mann auf dem Podest hatte sich erhoben, ging, ohne sich weiter um Irgendjemanden zu kümmern zu dem Stuhl und begann sich in aller Ruhe anzuziehen. Der Bärtige hatte ihm den Beutel mit seinen Sachen auf den Stuhl gestellt. Aha, also keine Umkleidekabine...!
Die Beiden am Podest verhandelten noch irgendeine Sache, wahrscheinlich die Bezahlung.
Was jetzt? Ich sah mich unsicher um, machte ein paar zögerliche Schritte nach vorn und blieb wieder verunsichert stehen. Machen Sies zu ersten Mal ? Eine angenehme Frauenstimme.
Eine ältere Dame, wohl Mitte 50, mit einem Bogen Papier in der Hand sah mich über ihren Brillenrand freundlich an. Warum merken denn die gleich Alle, dass ich das Modell bin ?
Na gut, schon mal beantwortet worden, die Frage.
Ja..., muss ich jetzt gleich nach da vorn ?
Bleib mal ganz ruhig, Mädchen, keine Aufregung ! Hier tut dir Keiner was ! Aber ein kleiner Tipp von ...
... mir:
Wenn du es lieber vermeiden willst, da vorne am Podest einen Strip hinlegen zu müssen, dann ziehst du dich am Besten gleich hier hinten aus und gehst dann gleich fertig nach vorn, wenn der Johannes weg ist, kurz und schmerzlos ! Übrigens, ich heiße Hilde. Sie reichte mir die Hand und ich war ihr so dankbar für diesen Rat !
Jetzt wollte ich wirklich Nichts lieber, als endlich, endlich diese Anspannung loszuwerden. Und das ging nur, wenn ich so schnell wie möglich in den Zustand kam, der für die nächsten 3 halben Stunden mein Normalzustand sein sollte !
Ein kurzer Blick in die Runde: Alle waren beschäftigt, Einige strichelten noch an ihren Werken herum, Andere standen vor einem Bild zusammen und diskutierten.
Die meisten zogen gerade neue Blätter auf ihre Staffeleien auf. Es herrschte allgemeines Gemurmel und Papierrascheln. Keiner starrte mich an.
Plötzlich wurde ich ganz, ganz ruhig ..., ich zog mir meine ohnehin schon spärlich gewählten Kleidungsstücke mit der gleichen Selbstverständlichkeit aus, als wollte ich zu Hause unter die Dusche steigen. Im Handumdrehen war ich splitternackt, auch die Schuhe und Söckchen wanderten in den Beutel.
Wieder ein kurzer Rundum-Blick, hatte ich da nicht gerade einen anerkennenden Blick von einem jungen Mann erwischt ? Links von mir suchte Einer etwas scheinbar sehr Wichtiges in seiner Hosentasche, Radiergummi, oder so ?
Am Podest standen immer noch Johannes und der Bärtige Zausel und stimmten Termine ab.
Hilde hatte ...