Laura Kraft 21
Datum: 07.10.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... Langeweile".
Auf dem Flugplatz in Tel Aviv gab es dann aber doch eine Überraschung. Sie wusste, dass es kein Linienflug sein würde und rechnete mit einer Diplomatenmaschine. Als sie mit einem Jeep zur Außenposition gebracht wurde, stand dort...
...eine Lockeed F35 Lightning II
„Hallo Puppe", sprach ein junger Offizier in der Uniform der israelischen Luftwaffe an. „Du hast dich sicher verlaufen, oder?"
Shoshana musterte den Mann abschätzend. Ca. 1,80 m groß, sportliche Figur, kräftige Schultern, Haare kurz geschoren, Fliegerabzeichen.
„Ich denke nein", erwiderte sie abfällig. „Hast Du zufällig die Schlüssel, Kleiner? Sieht aus, als wäre das mein Geburtstagsgeschenk".
„Haha!", machte der Pilot. „Wie alt bist Du denn geworden? Dreizehn?"
Er musterte sie von oben bis unten. Hochnäsig wie er war, immerhin Jet-Pilot, konnte er doch nicht zugeben, dass er eben der geilsten Frau der Welt gegenüber stand.
„Sechzehn", log Shoshana.
„Dann lauf schnell nach Hause zu Mammi, bevor Du hier irgendwelchen Unsinn verzapfst".
Shoshana grinste ihn einfach an und wartete.
„Nein", sagte er nach einiger Zeit. „Du willst jetzt nicht sagen, dass sie dir mit sechzehn eine F35 in die manikürten Finger geben".
Der Pilot schüttelte mit dem Kopf. So ganz glauben konnte er es nicht. Weil sie aber so spöttisch drein schaute, war es auch nicht ganz unmöglich. Ihr Schweigen ging ihm auf den Keks. Nee, verdammt, die ist viel zu jung...
„Nun sag schon, Du bist nicht ...
... wirklich erst sechzehn".
„Ich hab gelogen", gab sie zu. „Ich bin siebzehn!"
„Och nee!", der Pilot tat so, als bräche er zusammen. „Jetzt komm, Mädel".
„Willst Du meinen Pass sehen?"
Neugierig blickte er in das Dokument, dass sie ihm unter die Nase hielt. Er rechnete. Was bei Männern ja immer etwas dauert.
„Achtzehn", bekam er endlich heraus und glaubte es immer noch nicht ganz.
„Nein, siebzehn!", korrigierte Shoshana. Ich bin nachmittags um 15:00 Uhr zur Welt gekommen. Jetzt ist es erst 14:30 Uhr.
„A...aber... ich kann doch keine F35 an ein Kind übergeben", stotterte der Pilot, der darüber informiert war, dass ein gewisser S. Rashem den Bomber übernehmen würde. „Du hast bestimmt einen Vater, dessen Vorname auch mit S beginnt..."
„Nein"
„Einen Bruder?"
„Nein"
„Das kann doch nicht sein, Du hast doch gar keine Ausbildung auf so einem Jet". Alles in ihm sträubte sich.
„Doch"
„Aber wie denn, wenn Du erst achtzehn... entschuldige, siebzehn bist?"
„Wie alt bist Du?", stellte sie eine Gegenfrage.
„Zweiundzwanzig".
„Was hast Du vor knapp drei Jahren gemacht?", hakte sie nach.
„Während der Grundausbildung im Dreck gelegen, verdammt. Und theoretischen Flugunterricht genommen", gab er verärgert zurück.
„Tja", machte sie schnippisch. „Da habe ich die erste F35 geflogen, die Israel von Lockheed zur Verfügung gestellt wurde".
„Jetzt verarscht Du mich aber richtig". Der Pilot machte eine abwinkende Handbewegung. Er war nicht in Stimmung für ...