Powerfrau
Datum: 17.06.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Schwarz-Bunt
... auch noch einen Babysitter organisieren, sie muss doch sicher auch mal weg? Er versucht noch für morgen einen Transport mit dem Flieger zu organisieren. Wir brauchen die Unterlagen aus der Klinik, möglichst in englischer Sprache, aber ich kann das sonst auch übersetzen". "Und, wie sicher ist das ganze"? "Er sagt, die Erfolgsquote liegt bei ca 75%. Garantie gibt es keine. Aber hier gibt es nur eine Bein-Ab Garantie". "Ok, ich spreche mal gleich noch mit dem Arzt".
Ich ging ins Schwesternzimmer und sie versprachen ihm Bescheid zu geben. Heute war er noch im OP und es dauerte länger bis er kam. Er freute sich dass es so schnell geklappt hatte. Er wollte noch bis morgen Vormittag, vorher würde es sowieso nichts werden, die wichtigsten Unterlagen übersetzen und die Entlassung organisieren. Und er schärfte uns ein, wenn es kritisch wird und das Bein doch amputiert werden muss, sollten wir wenn möglich das hier machen lassen. "Na, heute kannst du bestimmt ein wenig besser schlafen oder"? "Ja, wenn das Bein nicht so weh tut. Ich werd mir was gegen die Schmerzen geben lassen". "Bist du aufgeregt"? "Klar. Es kann ja auch scheitern. Aber es gibt jetzt wieder einen Hoffnungsschimmer". Sie sagte es bestimmt, aber ihre Stimme war ganz schwach. "Ich fahr gleich noch zu Joe und Bettina und versuche alles zu erklären und zu organisieren". Damit verabschiedete ich mich von ihr.
Ich sprach mit meiner Chefin und nahm erst einmal unbezahlten Urlaub. Sie war natürlich nicht begeistert, ...
... aber es musste sein. Bettina war natürlich auch nicht begeistert, dass sie jetzt so viel mit Joe machen musste, aber auch das musste sein. Ich würde versuchen, ob ich Joe auch irgendwie in Georgien unterbringen und betreuen kann. Ein Visum brauchte man nicht, aber einen Ausweis oder Pass. Den hatte Joe schon, da Anna schon mal mit ihm auf Bali war. Ich war total aufgeregt, da alles so schnell gehen sollte. Ich suchte für mich die nötigen Sachen raus, auch für Anna für den Transport. Keine Ahnung wie die das machen würden, vermutlich mit einem extra Flieger und einem Rollstuhl. Erst gegen Mitternacht kam ich ins Bett, konnte aber kaum schlafen. Schon früh rief mich Anna an und gab alles durch. Ich brachte Joe noch zur Kita, Bettina würde ihn dann abholen und dann dem Babysitter übergeben, da sie selber noch Termine hatte. Anders als gedacht, ging es doch mit einem normalen Linienflug weiter. Anna mit einen Rollstuhl, bei dem man auch die Beine hochlegen konnte. Die wenigen Stunden ging es auch ohne ärztliche Betreuung und ich war ja bei ihr und hatte einige Medikamente. Nur die Flugzeugtoilette ging nicht, aber dafür hatten sie ihr einen Katheter verpasst. Es war das erste mal seit langem, dass Anna richtige Sachen anhatte. Nur die Metallstangen in und an ihren Beinen verhinderten, dass sie einen sexy Eindruck machte.
Sechs Stunden später waren wir in Tiflis gelandet, sowohl Anna als auch ich hatten im Flieger viel geschlafen. Ein organisierter Krankentransporter holte uns ab ...