1. Das Bordell der Résistance


    Datum: 04.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    ... Versorgungslage wurde in den folgenden Monaten schlechter, gute Zutaten für das Mittags- und Abendmenü waren schwieriger zu bekommen, selbst die Weinversorgung aus dem Umland wurde schwieriger. Auf der anderen Seite ging das Le Mirage erstaunlich gut, es war schnell ein beliebtes Restaurant deutscher Verwaltungs- und Marineoffiziere geworden. Monique hatte dabei festgestellt, dass ihre neue Kundschaft insbesondere ein sexuell ausgezehrtes Auge auf sie selbst und ihre weiblichen Bedienungen geworfen hatte und mehr oder weder unverhohlen mit viel Geld um mehr oder weniger heimliche Liebesdienste warben.
    
    "Wollen wir nicht aus der Lüsternheit der Uniformträger ein Geschäft machen?" hatte sie ihre Freundin Francoise eines Tages im Winter 1940/41 gefragt. "Die Wohnungen im ersten und zweiten Stock sind ungenutzt, aber komplett mit den Sachen von Monsieur Ferner ausgestattet. Und im Dach wohnen zwei Flüchtlingsfrauen mit ihren Kindern, die in unserer Küche arbeiten." "Und was hast Du Dir vorgestellt?"
    
    "Wir richten im ersten Stock eine Bar beziehungsweise besser einen Salon für liebeslüsterne deutsche Offiziere ein. Mit attraktiven Mädchen, die dann die Zimmer im zweiten Stock für ihre Dienste nutzen."
    
    "Also ein richtiges Bordell, habe ich das richtig verstanden?"
    
    "Genau." Monique nickte heftig. "Das sichert uns garantiert unsere Versorgung mit allem, was wir benötigen. Auch außerhalb der Rationierung."
    
    Francoise begann zu lachen. "Wir sind weit gekommen. Zwei ...
    ... republikanische Frontkämpferinnen des spanischen Bürgerkrieg eröffnen ein französisches Bordell für faschistische Offiziere." Sie hörte nicht auf zu lachen. "Gäbe mir immerhin die Chance, meine Lust auf spritzige Schwänze in beliebiger Zahl auszuleben."
    
    Monique stimmte in Francoise Lachen ein. "Du hast die Zeit in der Brigade auch zu Deinem Dauervergnügen genutzt. Warum nicht jetzt wieder?"
    
    "Stimmt." Francoise wurde jetzt ernst und schaute Monique direkt an. "Außerdem bin ich mir sicher, dass in einer solch intimen Atmosphäre die von Lust und Alkohol gelockerten Zungen viel zu erzählen haben. Das könnten sehr nützliche Informationen sein."
    
    "Wie meinst Du das?"
    
    "Ich habe mittlerweile Kontakt zu einigen unserer alten Kämpfer gegen der Faschismus. Die wollen im Untergrund eine Widerstandsgruppe gegen die deutsche Herrschaft und ihre devoten französischen Helfer aufbauen. Steckt noch ganz in den Anfängen, weil uns niemand hilft. Aber die Engländer sind mit sich selbst und der Abwehr der deutschen Luftangriffe beschäftigt. Und der Rest der Welt hat uns als deutsches Protektorat aufgegeben."
    
    Monique kicherte leise. "Zurück zur republikanischen Revolution." Sie zog die Augenbrauen hoch und schüttelte sich. "Damit würden wir unserem Bordell sogar eine politischen Dimension geben!"
    
    "Absolut richtig. Und das ist die perfekte Verbindung. Wir tun etwas Gutes fürs Vaterland und etwas Gutes für uns selbst. In jeglicher Hinsicht."
    
    Damit war die Entscheidung gefallen. Nach ...
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