1. Die Raubritterin


    Datum: 07.07.2024, Kategorien: Reif Autor: Schwarz-Bunt

    ... funktionieren. Außerdem habe ich das Happy End erst später erfunden
    
    @Raubritterin: Wie, später?
    
    @Aviator: Na, als ich die Geschichte kreiert habe, gab es noch keines. Also die groben Handlungsumrisse
    
    @Raubritterin: Wie hätte es denn erst sein sollen?
    
    @Aviator: Na es hätte nur die Trennung und den Mord gegeben, und den einmaligen Sex mit der Polizistin und den Anwältinnen, aber keine richtige Liebesgeschichte
    
    @Raubritterin: Ja, wäre wohl auch eine schöne Geschichte gewesen. Aber warum hast du es geändert?
    
    @Aviator: Ich hatte Mitleid mit meinem Protagonisten
    
    @Raubritterin: Aber das ist doch Blödsinn, wie kann man denn mit einer Literaturfigur Mitleid haben?
    
    @Aviator: Das ist kein Widerspruch. Wenn ich etwas von einer Figur schreibe dann BIN ich die Figur
    
    @Aviator: um nachvollziehen wie er/sie reagieren könnte muss ich mich in die Figur hineinversetzen, fühlen wie es aus ihrem Blickwinkel aussieht
    
    @Raubritterin: Und wie war es bei dir? Was hast du bei ihm gefühlt?
    
    @Aviator: Verzweiflung. Er war am Scheideweg. Er hatte wieder jemanden kennengelernt
    
    @Aviator: Und dann lief es gleich wieder aus dem Ruder und wurde zu viel
    
    @Aviator: Der gute Wille war zwar da, aber er geriet in die Zwickmühle. Konnte sich nicht entscheiden zwischen beiden und machte alles nur noch schlimmer
    
    @Raubritterin: Ich glaube, das kann ich nachvollziehen
    
    @Aviator: und dann dachte ich beim schreiben des Folgenden, das muss doch irgendwie belohnt ...
    ... werden.
    
    @Raubritterin: Hast du wirklich den Schmerz gefühlt?
    
    @Aviator: Ja klar, um gut zu schreiben, muss man das fühlen. Zumindest mitfühlen.
    
    @Aviator: Das ist wie beim Komponisten, wenn der ein Musikstück schreibt. Sein Stück ist ein Abbild dessen, was der Komponist beim Komponieren gefühlt hat
    
    @Aviator: Und beim Schreiben ist es auch so. Das was ich schreibe, wird von meiner Stimmung beeinflusst
    
    @Raubritterin: Das klingt aber schwierig
    
    @Aviator: Ist es nicht. Man schreibt das, was man denkt und fühlt. Und wenn man damit die Linie verlässt, ist es auch ok. Es gab auch bei anderen Geschichten noch Abkürzungen und Verlängerungen, die so nicht geplant waren.
    
    @Raubritterin: Und wenn deine Figur weint, weinst du dann auch?
    
    @Aviator: Natürlich. Ich BIN die Figur. Vielleicht weine ich nicht, aber es kommen zumindest Tränen. Und im Unterschied zu dir viel öfters, da ich ja die Geschichte nicht selten 5, 10, oder 15 mal lese bis diese endgültig fertig ist
    
    @Raubritterin: Krass
    
    @Aviator: Ja, ich leide mit meiner Figur mit
    
    @Raubritterin: Und wenn deine Figur Sex hat?
    
    @Aviator: Na dann hab ich auch Sex :-) Zumindest im Geiste
    
    @Raubritterin: Du holst dir einen runter?
    
    @Aviator: Dann würde ich ihn eher hochholen... <grins> Aber hier klare Antwort: nein
    
    @Raubritterin: Was machst du, wenn du eine Geschichte fertig hast? Geht die dann gleich Online?
    
    @Aviator: nein, dann geht die erst mal in die Käseherstellung
    
    @Raubritterin: ?????
    
    @Aviator: Ich lasse sie ...
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