1. Wie wir uns zweimal kennenlernten


    Datum: 16.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Emily Bloomingdale

    ... sie gerne die Rolle als Vermittlerin übernahm. So als eine Art Mittelding aus Parship und Tinder, nur eben analog und nicht digital. Mein Sexdate war auf alle Fälle ein voller Erfolg gewesen. Doch erst zwei Tage später, als sie mir 250 Euro in die Hand drückte, kapierte ich, um was es sich wirklich gehandelt hatte. Natürlich war ich im ersten Moment aufrichtig schockiert gewesen. Doch dann hatte ich mir ausgerechnet, dass mir bereits vier weitere Treffen dieser Art reichen würden, um mir das neue iPhone leisten zu können. Bis zu diesem Tag war alles wie am Schnürchen gelaufen. Doch mein fünftes Date, also Thomas, zierte sich nach wie vor hartnäckig.
    
    "Wenn ich das Jan erzähle, bringt er mich um." Er schüttelte heftig seinen Kopf.
    
    "Dann erzähl es ihm halt nicht. Das wäre mir ohnehin sehr recht. Du weißt ja, dass er im Gegensatz zu mir ein ziemlicher Spießer sein kann."
    
    "Hast du schon mit vielen Männern geschlafen?"
    
    "So etwas fragt man eine Dame nicht." Ich bedachte ihn mit einem tadelnden Gesichtsausdruck. "Und warum bezahlst
    
    du
    
    eigentlich für Sex? Eigentlich dürftest du dich vor eindeutigen Angeboten doch gar nicht retten können." Das stimmte. Thomas war begeisterter Segler, auch sonst recht sportlich, ernährte sich vegan, war aber dennoch kein Kostverächter. Er sah richtig lecker aus und deshalb bereits seit längerer Zeit ein äußerst gern gesehener Gast in meinen erotischen Fantasien. Zum Abschluss meiner Nebentätigkeit hätte ich mir gar keinen besseren ...
    ... Kandidaten vorstellen können. War es nicht großartig, wenn sich Beruf und private Neigungen so perfekt miteinander kombinieren ließen? Dass wir uns schon lange kannten, gab mir im Gegensatz zu ihm zusätzlich einen besonderen Kick.
    
    "Ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht", sagte er und seinen hübschen blauen Augen sahen alles andere als glücklich aus.
    
    "Das behaupten sie alle", gab ich knapp zurück, so als spräche ich da aus jahrelanger Erfahrung.
    
    "Aber bei mir stimmt es. Ein Kumpel von der Arbeit hat dich empfohlen. Du sollst der krasse Wahnsinn gewesen sein. Da wusste ich allerdings nicht, dass sich hinter dem Namen Pamela in Wirklichkeit Patrizia verbirgt. Und selbst dann wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass es sich ausgerechnet um dich handelt."
    
    "Nenn es Glück oder Pech, auf alle Fälle bin ich jetzt da und ehrlich gesagt habe
    
    ich
    
    richtig Bock. Auf Sex im Allgemeinen und auf dich im Speziellen." Beim letzten Satz fasste ich ihm völlig ungeniert dahin, wo sich zu unser beider Glück gerade mehr befand als sonst üblich.
    
    "Patty!", beschwerte er sich und machte einen Schritt nach hinten.
    
    "Nun stell dich nicht an wie ein Mädchen. Ich werde dich so oder so vernaschen." Ich war es nicht gewohnt, dass Männer so zögerlich waren, wenn es um diese bestimmte Sache ging. Weder privat noch beruflich. Aber irgendwann fand ich es ganz süß, solange er es nicht übertrieb. Um das Tempo zu beschleunigen und ihm die Entscheidung ein wenig leichter zu machen, schob ...
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