1. Die Schwester und der Dämon


    Datum: 18.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: RalfB

    Er hatte noch nicht ganz verstanden, was er hier eigentlich sollte. Wie immer musste sein Boss wohl einen Plan haben, der sich ihm aber noch nicht erschlossen hatte. Was sollte er hier? Er hatte seinen Job immer gut und zuverlässig gemacht. Nie gejammert, weg oder hoch gewollt. Er dachte sogar, er wäre damit der Einzige gewesen. Bis zu seinem Rausschmiss war er doch sehr zufrieden und hatte nicht erkannt, dass sein Boss wohl anders dachte. Jedenfalls hatte dieser ihn dann plötzlich, von jetzt auf gleich, einfach so rausgeschmissen.
    
    Er war schon sehr geschockt und enttäuscht. Nicht mal ein "Warum" gab es. Keinen Auftrag. Er sollte hier hochkommen und sich alles ansehen. Sollte lernen hier zu leben und sich unauffällig anpassen. Wenn es soweit wäre, würde er seinen Auftrag schon bekommen. Schwachsinn. Was denn für einen Auftrag? Er war jetzt schon so lange hier und nichts war passiert. Gut, bis auf die Tatsache, dass er schon ein paar, ganz aus Versehen, nach unten geschickt hatte. Das würde er sicher mal erklären müssen, aber das war es ihm wert gewesen.
    
    Manchmal hatte er das Gefühl, er würde die Dunkelheit gerade so anziehen. Wieso war er immer da, wenn irgendwo, irgendein mieser Abschaum sein Gesicht zeigte? Auch jetzt gerade wieder. Er stand hier in so einem sau dummen, ganz gewöhnlichen Supermarkt. Er war nur am Einkaufen, wie doch jeder einzelne Mensch hier auf diesem Planeten und er? Ja er geht in den einzigen Supermarkt, weit und breit, der ausgerechnet ...
    ... jetzt, während seines Einkaufs überfallen wurde. Was um alles in der Welt sollten diese bescheuerten Zufälle? Es war zum kotzen und er konnte sich noch nicht mal gegen dieses unangenehme miese Gefühl in seinem Innern wären.
    
    Vier Typen, bewaffnet, bedrohten die Menschen hier. Als wenn es auch nur einen, aus Hollywood entsprungenen Superhelden hier gegeben hätte, der echt gegen Leute, mit Waffen vorgehen würde. Die Menschen hatten sie wirklich nicht mehr alle. Als wenn es nicht wichtigeres geben würde, als sich selbst, gegenseitig fertig zu machen. Egal, das war nicht sein Problem. Das Ganze war ihm egal und er wusste eh, dass er mit diesen Vögeln noch viel Spaß haben würde. Nein. Sein Problem war Julia. Ja. Ganz einfach Julia. Sie weinte und versuchte sich ganz klein zu machen, im Schwitzkasten von diesem Einen, der wohl der Anführer sein wollte.
    
    Jetzt war es nicht so, dass ihn das irgendwie interessiert hätte. Wenn irgendwo, auf dieser Welt eine schöne junge Frau zum Opfer wurde, dann war das eben so. Das hatte er schon oft und viel schlimmer gesehen. Julia aber hatte er gleich nach seiner Ankunft sehr unangenehm kennen lernen müssen. Tja, und nicht für sie, sondern für ihn. Sein Boss fand es wohl witzig, ihn direkt in eine Schießerei fallen zu lassen. Mitten in ein Gefecht, im Krieg um die Ukraine. Ein Witz oder? Der eine Teil der ehemaligen UDSSR kämpfte gegen den anderen ehemaligen Teil der UDSSR. Er hatte es bis heute nicht verstanden, wie Brüder, Schwestern, ...
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