1. Krieg und Liebe - Die ostafrikanische Plantage der Gräfin


    Datum: 07.08.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    © JoeMo1619 - November 2023 ff.
    
    Vorwort:
    
    In den Feedbacks zu 'Tanganjikabahn' und 'Henschels Rückkehr' kam öfters die Frage nach dem Schicksal der lebens- und liebeslustigen Gräfin Gerhild von Cleve auf. Fast wie immer ist das Schicksal von Frauen im Krieg und in der Liebe anders als bei den meist als Soldat im Kampf stehenden Männern, zumindest in der Vergangenheit. Hier ist nun als Side-Kick die Geschichte der Gräfin, ihrer Schwester(n) und ihrer Plantage in und nach einem Krieg, von dem die meisten ein Ende bis Weihnachten 1914 erwartet hatten und der die Welt innerhalb von mörderischen viereinviertel Jahren grundlegend umkrempeln sollte. Dabei habe ich versucht, eine Balance zwischen den Gräueln, die viele Frauen im Krieg erleiden (siehe die aktuellen Bilder aus Israel und Palästina/Gaza) und der Schönheit des Lebens auszutarieren. Ich hoffe, es ist mit in lesenswerter Form gelungen.
    
    Eine Zusatzbemerkung: Kokain, heute als Droge klar als verboten gekennzeichnet, war in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts eine durchaus gesellschaftlich akzeptierte Droge, insbesondere in höheren Gesellschaftskreisen, sogar in Königshäusern; dies galt insbesondere in den tropischen Kolonien aller Kolonialmächte.
    
    Die Geschichte:
    
    Seit dem Tod ihres Ehemannes, der auf einer Safari volltrunken in einen reißenden Fluss gefallen und auf Nimmerwiedersehen von den Fluten mitgerissen worden war, lebte Gräfin Gerhild von Cleve mit Ihrem Dauergast, ihrer jüngeren Schwester ...
    ... Lady Rose Lochbird, auf ihrer Plantage und führte die 'Graf von Cleve Plantagenverwaltung' persönlich. Die nördlich von Kigoma und westlich von Bitale gelegene, tropenwaldreiche Plantage hatte sich während der Bauphase der Mittelbahn in den Vorkriegsjahren zum wichtigsten Lieferanten von Schwellenhartholz und mit Betriebsbeginn im Winter 1913/14 zum Hauptlieferanten von Feuerholz für die Lokomotiven entwickelt. Das zur Plantage gehörende, eigene Sägewerk hatte zwischenzeitlich aufgrund der hohen Nachfrage sogar zweischichtig arbeiten müssen.
    
    Gräfin Gerhild von Cleve war für die Arbeit als Plantagenbesitzer bestens vorgebildet. Sie hatte mit Unterstützung Ihres Vaters, eines großen Waldbesitzers am und im Harz, an der Georg-August-Universität zu Göttingen Agrar- und Forstwirtschaft studiert und dort im Hörsaal ihren späteren Ehemann kennengerlernt, der zwar kein Vermögen, aber einer Adelstitel besaß. Der Safaritod ihres Ehemannes hatte sie nicht weiter bekümmert. Im Gegenteil, es gab ihr nun die Gelegenheit, ihren eigenen Lebens- und Liebesstil mit ihren Freundinnen ungezwungen auszuleben. Hierfür hatten Gerhild und Rose eine regelrechte Liebesschule für gut gebaute Afrikaner und attraktive Afrikanerinnen eingerichtet, die neben der körperlichen Liebe auch eine umfassende Bildungserziehung beinhaltete. Andreas Henschel, der in Kigoma ansässige Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft, hatte mit seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Una, die bei Gerhild von ...
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