1. Endlich Urlaub


    Datum: 11.08.2024, Kategorien: Romantisch Autor: RalfB

    Ja Alter, endlich. Ich hatte Urlaub. Unglaublich, wem es nicht passt, der kann mich mal!
    
    Das waren so in etwa die einzigen primitiven Gedanken, als ich hinter mir die Türe von meinem Wohnmobil zugeschlagen hatte. Jawoll, das klingt vielleicht etwas hart, kam aber dafür von Herzen (Grins)
    
    Warum ich so drauf war? Ich hatte mich im letzten Winter von meiner Frau getrennt. War einfach das Übliche. Haben schon viele durch, also weiter. Dementsprechend hatte ich natürlich jetzt ein paar harte Monate hinter mir. Frau ausbezahlen, Kinder, Firma usw. Nach einem Motorrad Unfall hatte ich nur noch die Möglichkeit, leichte Sachen zu machen. Ich entschied mich für einen Teil unserer Arbeit, der als reines Saison Geschäft, in der warmen Jahreszeit gemacht wurde. Jetzt war Spätherbst, ich hatte alle Aufträge durch, Werbung war eingestellt. Also konnte ich jetzt auch los.
    
    Ich war unglaublich glücklich jetzt. Mein Hund neben mir. Er guckte mich an, klasse, können wir jetzt los? Scheiße ja. Jetzt fuhr ich los. Ziel? Immer der Sonne nach. Da wo das Wetter am besten war. Wie lange? Genau so lange, wie das Wetter Spaß machen würde. Klasse.
    
    So fuhren wir zwei los. Immer Richtung Süden. Ich hatte Zeit, wollte was sehen, also fuhren mein Hund und ich nur über Land. Autobahnen ließen wir aus. Wir übernachteten im Grünen, machten viele Pausen. Kein Stress. So furchtbar weit waren wir noch gar nicht gekommen, da sah ich rechts, auf einem Acker zwei Bauern mit ihren Geräten stehen. Aus ...
    ... einem Mähdrescher stieg eine üble Rauchwolke auf. Ach du Scheiße, dachte ich. Ich hielt schnell an, schnappte mir meine zwei Feuerlöscher und rannte rüber auf das Feld. Mein Hund hinterher. Die schlauen unter euch schreien jetzt, wieso will der Depp zwei Feuerlöscher in seinem Wohnmobil gehabt haben? Jo ihr Nasen. Weil ich den abgelaufenen gerade ersetzt hatte und den Alten noch hinten, in meiner Dackelgarage, bei meinem Fahrrad liegen hatte. Ich war zu faul gewesen, den Weg zu räumen.
    
    Als ich bei den Bauern ankam rief ich denen zu, ob ich helfen könnte. Die zwei Bauern stellten sich als zwei Bäuerinnen heraus und waren total verzweifelt und schienen garnicht zu wissen, was sie tun sollten.
    
    Da ich als Handwerker zwar nicht so viel Ahnung von Landwirtschaft hatte, dafür aber von Technik, sah ich mir den Schlamassel erst mal an, da die Damen auch nicht mehr wussten. Ich dachte, es müsste im Mähwerk sein. Ich tippte auf einen Lagerschaden, der das Stroh und Getreide, durch die Hitze, an fackelte. So bat ich die Damen, den Riesen Mähdrescher doch erst mal ein Stück zurück zu setzen, sodass das Mähwerk erst mal frei würde und man dann an das vermutete Lager käme. Die Jüngere weinte, die Ältere schien verzweifelt. Mangels besserer Idee stieg die Jüngere dann auf und setzte zurück. Und tatsächlich, mit händischer Hilfe bekamen wir das Mähwerk leer und konnten jetzt nicht nur sehen was los war, sondern auch das kokelnde Stroh löschen. Damit war der erste Schreck ja leicht im Griff. ...
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