Für T. (unsere einzige Nacht)
Datum: 15.08.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Gschichtlschreiber
... sie dort. Also, sie hatte ihre Hand nicht auf meinen Oberschenkel gelegt, sondern sich seitlich abgestützt, sodass ihre Hand mich nur seitlich leicht berührte. Diese kleine Berührung reichte aus, um in mir ein angenehm wohliges Gefühl auszulösen. Mir schoß in dem Moment eine Textzeile von der wunderbaren Tina Turner in den Kopf "You must understand how the touch of your hand makes my pulse react...", eine Textzeile aus "What's Love Got to Do With It" vom Album "Private Dancer", dass zu T.'s und meiner Zeit gerade aktuell war. Ich schmunzelte vor mich hin: "Private Dancer, wie passend zu dem Lokal, in dem wir gerade waren."
T. sah mich an: "Alles ok?" Ich schmunzelte weiter: "Ja, alles in Ordnung, ich musste nur gerade an etwas von früher denken. Kannst du dich noch an unsere Briefe erinnern?" T. schoss in der Sekunde die Röte ins Gesicht und sie senkte verlegen den Blick: "Ja, kann ich. Sehr gut sogar."
M. stand auf und drückte T. einen Kuss auf die Wange. Dann sah sie mich an und gab auch mir einen Kuss auf die Wange: "Ich habe das Gefühl, als hättet ihr beide Dinge zu besprechen, die außer euch niemanden etwas angehen, darum verzieh ich mich einmal. Viel Spaß noch, war schön dich kennengelernt zu haben C."
Ja, T. und ich hatten uns Briefe geschrieben. So war das halt Mitte der 1980er Jahre. Handy's gab es nicht, das Internet war noch nicht erfunden und Telefonate ins Ausland vom Festnetztelefon waren sauteuer. Also schrieben wir uns. Das war nachdem wir uns das ...
... letzte Mal gesehen hatten. Wir wussten damals halt noch nicht, dass wir uns nicht wiedersehen sollten.
Die Briefe wurden mit der Zeit von beiden Seiten expliziter. Also so, wie sich das unerfahrene Teenager halt vorstellten in Sachen Liebe, Erotik und Sex. Tatsächlich hatten wir beide ja keine Ahnung, was wir da schrieben. Trotzdem war es erotisch, auf eine eigene Art und Weise halt.
Nach unseren Briefen sahen wir uns nie wieder. Wir wurden älter und das Schifahren mit den Eltern hatte sich auch irgendwann erledigt. Nach vielen Briefen wurde auch das Schreiben weniger und schlief später komplett ein.
T.'s Briefe waren nach meinem Auszug und dem späteren Umbau meiner Eltern dann verschwunden. Sie waren dem Ausmisten zum Opfer gefallen und vermutlich im Altpapier gelandet. Trotzdem dachte ich hin und wieder an sie, also an T., nicht an die Briefe. Es war jetzt nicht so, dass sie ein ständiger Begleiter in meinem Leben war, aber hin und wieder, alle paar Jahre kam sie mir in den Sinn und es löste jedes Mal ein Schmunzeln bei mir aus. Es waren einfach Gedanken an eine unbeschwerte Jugend.
Langsam zerbröckelten unsere Gruppen und der eine oder andere verließ das Lokal. T. und ich bekamen wenig mit. Wir waren nur bei uns und in unser Gespräch vertieft. Unterbrochen wurden wir nur dadurch, dass hin und wieder eine Stripperin oder Stripper zu uns kam, um uns eine Privatvorstellung anzubieten. Gut, es wurde mir auch mehr angeboten. Das Angebot auf eine "halbe Stunde mit allem ...