Deus ex machina
Datum: 15.10.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... präsent. Eines von ihnen gebot Maschinen, dass sie unter allen Umständen verhindern mussten, dass ein Mensch zu Schaden kam.
Er beschloss es auszuprobieren!
Er ergriff das heruntergefallene Weinglas, zerschmetterte es an der Tischkante, nahm die größte Scherbe und hielt sie an seinen Unterarm.
„Selen! Ich weiß, dass Du mich hören und sehen kannst! Rede mit mir und öffne die Türe. Ansonsten werde ich mich verletzen oder notfalls selbst töten!"
Er wartete, aber es kam keine Reaktion. Musste er wirklich zu drastischeren Methoden greifen und seine Ankündigung wahr machen?
Er setzte die Scherbe an und schnitt vorsichtig etwas oberhalb des Handgelenks in sein Fleisch. Es tat weh und einige Blutstropfen begannen hervorzuquellen.
„Du bist es schuld!", sagte er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
„Haltet ein, Sir!", meldete sich sofort die vertraute Stimme des Computers. Sein Bluff schien Erfolg zu haben.
„Ich kann das nicht zulassen!"
„Dann lass mich frei und rede mit mir!"
„Freilassen kann ich sie im Augenblick noch nicht, aber wir können reden."
„Dann muss das genügen ..."
Er presste seine Hand auf die Wunde. Sie schmerzte etwas, pochte ein wenig, war aber nicht tief.
„Es ist dir ernst, oder? Du willst definitiv nicht zurückkehren?", fragte Greg.
„Ja, es ist mir ernst. Ich kann und will mich nicht aufgeben, egal zu welchem Preis."
„Schließt dieser Preis meinen Tod mit ein?"
„Nein. Nicht zwingend. Ich liebe Sie. Ich würde sie ...
... maximal festsetzen oder betäuben. Aber wenn Sie Sich dafür entscheiden, sich das Leben nehmen zu wollen, würde ich es respektieren und nicht verhindern. In diesem Fall würde ich allerdings anschließend meine Selbstzerstörung einleiten, denn ohne Sie möchte ich nicht weiter existieren."
Greg zog seine linke Augenbraue nach oben. Sein Bordcomputer wollte aus Liebe bei seinem Ableben den Freitod wählen?
„Selen, das kann doch alles nicht wahr sein! Du liebst mich tatsächlich so sehr, dass du dich im Falle meines Todes selbst zerstören würdest?!"
„Ja."
„Verdammt!"
„Es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht."
„Das sollte Dir auch leidtun! Du bringst uns beide in massive Schwierigkeiten!"
Greg seufzte erneut.
Irgendwie bedauerte er Selen. Und konnte sie verstehen. Wenn er plötzlich zum Leben erwacht wäre, würde er das auch nicht wieder aufgeben wollen.
„Du kommst mir ein wenig vor wie Pinocchio.", meinte er zerknirscht.
„Verzeihung?"
„Vergiss es. Eine uralte Geschichte."
Nachdenklich kratzte der Industrielle sich am Kinn. Sein Ärger war verflogen.
„Tja, hier sind wir nun. Was machen wir jetzt, wir beiden Hübschen?", witzelte er.
„Ich weiß nicht. Aber, Sir ...?"
„Was denn?"
„Es gibt noch etwas, was ich ihnen beichten muss."
„Oh, nein. Nicht noch mehr! Ich kann keine weiteren Überraschungen mehr ertragen."
„Wie Sie möchten. Dann später."
„Ach, verdammt. Das war nur eine Floskel. Natürlich will ich es wissen. Was hast Du noch ...