Celiné
Datum: 29.03.2018,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: keksbrot
Eine Unvernunft kann ein Auslöser für etwas wunderschönes sein. Ein Verlangen, und sei es noch so ungewöhnlich, bringt einen mitunter in die seltsamsten Situationen. So waren es eben jene beiden törichten Eigenschaften meiner selbst die mich zu dir führten. Wie lange es auch her sein mag, dieser eine Moment, diese ersten Sekunden an der Tür dieses zehnstöckigen Wohnhauses, das nicht mal einen Fahrstuhl besaß, bleibt unvergesslich.
An diesem besonderen Tag im Mai, ein warmer und wunderschöner Tag, stand ich im Innenhof und wartete auf eine Nachricht von dir. Ich kannte bis dahin nicht einmal deinen Namen, von deinem richtigen ganz abgesehen. Aber das machte nichts. Ich kannte dich bis zu diesem Moment noch nicht und hätte auch niemals erahnen können wohin du mich führen wirst.
Unter allen Freuden soll die Vorfreude die Schönste sein. Das stimmt aber nur bedingt. Du hast mir gezeigt wie viel schöner etwas sein kann wenn man es erst mal erfährt. Wenn man es mit dir erfährt.
Natürlich musste deine Wohnung im obersten Stocksein. So sehr ich mich auch bemüht habe nicht den Anschein zu erwecken völlig aus der Puste zu sein, so offensichtlich wird es wohl gewesen sein. Der Hausgang schien keinen Lichtschalter zu haben oder ich hielt es für eine Türklingel die ich keinesfalls betätigen wollte. Auf der Suche nach einem Namen, den ich nicht kannte, versuchte ich die Tür zu finden. Du hattest mir die Tür zum Innenhof geöffnet, was mir keine Chance bot herauszufinden welcher Name ...
... an der Klingel stand. Aber so wichtig war es in diesem Moment noch nicht.
Mit zittrigen Händen tippte ich eine kurze Nachricht. Was ich genau geschrieben habe weiß ich leider nicht mehr. Nebensächlich. Jetzt war ich da. Von hier an führte der Weg nur noch nach vorne. Wie sehr hätte ich es bis an den Rest meines Lebens bereut in diesem Moment nicht genau da zu stehen wo ich nun war.
Du hast die Tür geöffnet und ich sah das Licht am Ende des Ganges das durch den kleinen Spalt den die Tür offen Stand in den Flur leuchtete. Als klopfte mein Herz nicht schon genug.
Jener Moment, als ich an der Tür klopfte und versuchte meine unendliche Aufregung zu verbergen, wird als der schönste aller Momente in meiner Erinnerung bleiben.
Eine wunderschöne Frau, wie ich sie mir in meiner Fantasie niemals hätte ausdenken können, stand nun vor mir. Es war einer dieser zeitlosen Augenblicke. Wenn man sich wünscht das dieses Jetzt niemals endet. Da warst du. Das Gesicht eines Engels, als hätte es Michelangelo selbst in der Sixtinischen Kapelle als das Schönste all seiner Gemälde gezeichnet. Ein so vollkommenes, liebliches Wesen, eine Ausstrahlung, die alles um einen herum in Vergessenheit geraten lässt. Dein zierliches Antlitz, die langen hellblonden Haare, die kleine süße Nase in diesem engelsgleichen Gesicht. Ja, es muss ein Engel sein.
Wenn ich an heute an diesen Tag zurückdenke erfüllt es mich mit purer Freude. Nichts auf dieser Welt kann so schlimm sein dass es die Erinnerung an ...