Verhext 01
Datum: 30.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... Auswählen in der Hinsicht, welche und wieviel davon er als Vorlage für die Gesamtsumme von fünf nutzen wollte. Die Kosten für Sets, die nicht seinen Kriterien entsprächen, würde er nicht erstatten. Er hätte schon eine Suite in einem Hotel in Clapham, London reserviert. In der Suite sollte sie ihm alle Teile der drei Sets vorführen. Die Bahnfahrt von Southhampton als Hafen zum Bahnhof in Clapham dauere keine zwei Stunden, aber es gäbe viel mehr Schneidereien in London und damit auch solche, die spanisch- oder deutschsprachiges Personal hätten.
Sie war verärgert. Jetzt sollte sie nicht nur Anziehpuppe sein, nein -- sie sollte auch noch die die Auswahl für die ‚Anziehpuppe' nach seinen heiklen Kriterien bewerkstelligen und das Modell spielen. Besonders wurmte es sie, dass sie nun beurteilen musste, was seinen Prüfsteinen entsprach und sich hineindenken musste, was er als gut befand, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, dass sie unter Umständen auf allen Kosten sitzenblieb. Das war nicht fair! Es hieß also drei Sets von Unterwäsche zu beschaffen sowie drei Sets von Rock, Bluse und Jacke sowie einem Hauskleid oder einer kurzen Kittelschürze. Sie beschloss spontan, nur ein Exemplar einer kurzen Kittelschürze zu beschaffen, weil das in Kombination mit der Unterwäsche sicherlich das peinlichste war. Ihr Geld war sicherlich nicht leicht verdient. Inzwischen war sie sich mehr als sicher, dass ihr Arbeitgeber eine reichlich verklemmte Persönlichkeit besaß. Die Hinweise darauf ...
... waren nicht zu übersehen. Der Wechsel zwischen überbordenden sexuellen Ideen über fetischartige Kleidung und Anfällen von starker Schüchternheit und extremem Erröten erzählte seine eigene Geschichte. Sicherlich gab es eine Erklärung dafür in der Entwicklung dieses Mannes auf dem Weg von seiner Jugend zu seinem jetzigen Alter, aber damit musste sie sich jetzt nicht auseinandersetzen.
Sie nahm beim Verlassen des Schiffes nur ihren kleinen Koffer mit. Auf dem Bahnhof brauchte sie bei all den englischen Hinweisen Zeit, um sich zurechtzufinden. Endlich konnte sie in einen Zug nach London steigen. Die Dampflokomotive setzte sich mit einem schrillen Pfiff in Bewegung und die Zylinder der Lok zischten mit weißem Dampf, als sie die Räder antrieben und sich mit lauten, puffenden Geräuschen langsam beschleunigten. Das Klacken der Schienenstöße wurde häufiger und schneller, als der Zug den Bahnhof verlassen hatte. In Clapham war das Hotel einfach zu finden. Mit Hilfe eines cleveren Taxifahrers fand sie schnell einen deutschsprachigen Schneider. Sie schilderte ihm ihr Anliegen und betonte ihr knappes Budget und ihren Wunsch für dezente Kostüme trotz der eigenartigen Anforderungen. Er verzog keine Miene, aber er hatte einen guten Rat parat, als ob er fetischartige Ideen öfter hören würde.
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