Verhext 01
Datum: 30.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... können nicht erwarten, dass Sie ihre Wünsche zu hundert Prozent erfüllt bekommen. Was wollen Sie denn? Alle sind als Haushälterinnen qualifiziert. Zudem ist Fräulein Sass z.B. hübsch, ledig und unter dreißig. Frau Sonnenschein ist Witwe, kompetent und spricht gut Spanisch und ist bereit im Haushalt in Chile zu leben. Fräulein Pillinger ist unter dreißig, katholisch und bereit sich auf zwei Jahre zu verpflichten. Fräulein Krone spricht spanisch, ist katholisch und ist bereit nach Südamerika zu reisen. Das ist schon die beste Auswahl, die ich Ihnen bieten kann. Natürlich gibt es Fremdsprachenkorrespondentinnen mit Spanisch, aber die liegen in einer anderen, höheren Gehaltsklasse - und sind wohl auch kaum bereit Essen zu kochen und zu putzen und noch dazu mit einem Mann unter einem Dach zu wohnen!"
„Herr Hitzstein, ich brauche unbedingt ungebundene Kandidatinnen, die Spanisch sprechen und die mit katholischen Angestellten umgehen können. In der Gegend in Chile, wo ich den Anteil an einer großen Hazienda habe, ist beides stark erwünscht. Es muss doch noch welche geben, die jünger und spanischsprachig sind, auch wenn sie vielleicht nicht so kompetent in der Haushaltsführung sind. Eine gut aussehende Haushälterin ist auch eine Art Aushängeschild für mich dort und sie sollte kleiner sein als ich..."
„Herr von Grafenrausen! Damit das klar ist -- weder ist das Arbeitsamt für die Auswahl von ‚Miss Chile' zuständig noch für eine Art Heiratsvermittlung. Habe ich mich klar genug ...
... ausgedrückt?"
Jakob verstand den Beamten gut genug, auch wenn er zuvor eine solche Hoffnung gehabt hatte. Die grandiose Idee von Maria war nicht wirklich praktikabel. Es gab zwar viele hübsche und jüngere Frauen, die einen Freund suchten, aber auf dem Arbeitsmarkt waren willige Haushälterinnen selten in dieser Altersgruppe zu finden, jedenfalls solche mit Spanischkenntnissen. Es wäre für ihn als künftigen Arbeitgeber bei seiner Schüchternheit gegenüber Frauen einfach gewesen, Bewerberinnen zu treffen, die er dann auch näher kennenlernen konnte, als sich normal mit Mädchen oder Frauen zu treffen, wo bereits das Wort ‚Beziehung' in seinem Hinterkopf spukte und ihn grässlich erröten ließ. Elisabeth sieht einen Hoffnungsschimmer
Elisabeth bekam am nächsten Tag Post vom Arbeitsamt. Dort waren zwei neue Vorschläge aufgeführt sowie der Wunsch von Herrn von Grafenrausen auf einen erneuten Termin. Die Betreuer vom Arbeitsamt waren sehr aktiv. Sie musste sich also keine Sorgen machen, dass sie ohne einen Job in die Sozialhilfe fallen würde. Das machte es leichter für sie, sich mit ihrem Erinnerungsschwund erst einmal abzufinden. Gleichzeitig fühlte sich auch bestätigt -- es war also doch nicht umsonst gewesen, dass sie sich gewünscht hatte einen zweiten Termin zu bekommen. Eine Erinnerung kam hoch in ihr, wie sie als junges Mädchen gelernt hatte Vögel anzulocken. Hatte sie nicht damals geglaubt, eine magische Ader zu besitzen und eines Tages eine Zauberin werden zu können?
Einen ...