1. Scheherazade Teil 2


    Datum: 29.03.2018, Kategorien: BDSM Autor: gerd2509

    ... wieder.
    
    Dann könnt Ihr Euch eine Gefährtin der Nacht in aller Ruhe aussuchen. Jetzt aber nehmt mit dem Aufgetischten vorlieb!“ Er hatte Recht. Alles sah so lecker aus und duftete so herrlich, dass es mir schwer fiel, nicht alles kosten zu wollen. Priya erhob sich und bot erst mir, dann dem Sultan an. Zuletzt nahm sie sich selbst ein wenig von den Köstlichkeiten. Der Sultan verfolgte jede ihrer anmutigen Bewegungen mit brennenden Augen. Auch mich schlug ihre sanfte, geschmeidige Art sich zu bewegen in eine Art Bann. Ich bedauerte, dass dieses herrliche Wesen in einigen Stunden dem Tod verfallen war. Nichts an ihr verriet, dass auch sie das wusste. Sie war nur die
    
    vollkommene und aufmerksame Gastgeberin. Nur den Bruchteil einer Sekunde brachte der Sultan sie aus der Fassung, als er forderte:
    
    „Nun wäre es aber an der Zeit, meine Liebe, dass Du Deine Kleidung ablegst und uns die Makellosigkeit Deines Leibes genießen lässt!“
    
    Ein kurzer, erschrockener Blick zu Scheherban, zu mir, ein tiefes Erröten, aber sofort hatte sie sich wieder gefasst und meinte mit ruhiger Stimme, die nur durch leises Vibrieren ihre Erregung verriet:
    
    „Ihr seid mein Herr, Sultan Scheherban! Ich gehorche Euch ohne Zögern gerne, aber ich halte es für eine Unhöflichkeit unserem Gast
    
    gegenüber, wenn ich nackt hier am Tisch sitze! Er soll doch das Mahl genießen und nicht durch die Reize meines Körpers abgelenkt werden!“
    
    Der Sultan wollte zornig werden, die Stirnadern schwollen an, er blitzte ...
    ... seine Eintagsgemahlin an, bezwang aber seinen Zorn, weil die Berufung auf das heilige Gastrecht ihm jeden Wind aus den Segeln genommen hatte. Aber er brachte vor unterdrückter Wut kein Wort heraus, sondern blickte mich nur fragend an. Hatte ich bisher Priyas kluge Wortwahl bewundert, so war ich nun gezwungen, ähnlich diplomatisch auf die wortlose Frage zu antworten.
    
    „Verzeiht, Scheherban, dass ich der Meinung Eurer klugen Frau Gemahlin bin. Das Hinauszögern der Lust erhöht sie ins Unermessliche! Lasst uns eines nach dem anderen genießen. Jetzt das Mahl und die Freude auf alles Nachfolgende, das zu immer größerer Lust führen wird. Eure Gemahlin hatte mit ihren Worten Euren und meinen höchsten Lustgewinn im Sinn und dafür wollen wir ihr dankbar sein. Ein Hoch auf Eure treu sorgende Gattin Priya!“
    
    Damit hob ich das Glas. Der Sultan machte gute Miene zu diesem Spiel, die Spannung löste sich auf. Priyas Augen leuchteten dankbar. Sie vergaß wohl das Schicksal, das sie erwartete oder konnte es leichter verdrängen. Die Speisen waren köstlich, die Unterhaltung heiter und spannend. Priya erzählte von sich und ihren Schwestern. Sie hatte Humor und ein unglaubliches Gespür und Wissen darüber, wodurch und wie männliche Sinnlichkeit einerseits geweckt, andererseits gesteigert und doch unter Kontrolle gehalten werden kann.
    
    Ich glaube, dass dieses Mahl bei Sultan Scheherban das erregendste war, das ich je genossen hatte. Priya war eine Meisterin des Reizens: ihre Gesten, ihre Worte, ...
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