Der Pornograf XI - 02
Datum: 31.03.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... lernen, erotisch ins Bild kommen zu wollen.“
Ich wunderte mich mal wieder, wer Gina zu dieser Erkenntnis gebracht hatte. Doch dann wurde es mir völlig klar: Als wir damals in Italien anfingen, hatten wir mit den überwiegend katholischen Models auch so unsere Probleme. Vor allem, wenn sie das Höschen ausziehen sollten, denn etwas frivolere Nacktaufnahmen wurden immer mehr gefragt.
„Über die Verhältnisse im Osten werden sie jetzt Mohammed Oktober Radama und seine Verlobte Nikita genauer unterrichten. Dabei unterstützt werden sie von Hans Grosser und Maren Lesser, die ursprünglich aus der Gegend von Schöneiche kommen. Bitte Mohammed!“, beendete Gina ihre Rede. Applaus brandete auf. Selbst Don Eusebio klatschte offensichtlich gespannt in die Hände.
Während Gina sich setzte, trat Mohammed mit Nikita und den mitgebrachten Personen ans Mikrofon. Obwohl das so, auch nicht stimmte, sie alle trugen Sprechgeräte. Sie traten halt vor ihr Publikum. Die Einführung von Mohammed war zwar trocken aber doch informativ. Nikita brachte dann etwas Leben in die Bude:
„Es war genau so, wie ich es mir fast dachte. Das musste auch der mitreisende Fotograf zugeben: Im Osten gibt es sehr schöne Models. Was es derzeit nicht gibt, sind offensichtlich Models die Lust haben so zu posieren, dass sie gewisse Wünsche bei den Betrachtern ihrer Bilder erwecken. Ich möchte diesen Damen ganz sicher nicht absprechen, eine gewisse Lust auf Sex zu haben, aber derzeit scheint dort vor allem etwas sehr ...
... beliebt zu sein: die Lust auf die Deutsche Mark. Wie es jetzt mit dem Euro steht, wissen wir noch nicht – er ist halt einfach zu neu. Dazu kommt, natürlich wurden im Osten auch bisher, zumindest nach dieser neu eingetretenen relativen Freiheit, Nacktfotos gemacht. Es gab und gibt auch einige wenige sehr gute Fotografen, wenn deren Werke bisher auch etwas unter der Decke gehalten wurden. Dafür gab es einige
Werke
anderer, von denen, aus welchem Grund auch immer, die meisten nur unterste Schublade sind, nicht einmal geeignet für die
Underground
, da ging es für wenig Geld, nur um primitiven Sex.
Russischer Geschmack
nannte es mal jemand, mit dem wir darüber sprachen.“
Nikita musste jetzt erst einmal etwas trinken. Dem recht lauten Gemurmel im Saal nach war es aber eine rein taktische Maßnahme.
„Models, die da mitspielen, so erfuhren wir, gibt es gar viele. Ernst Hillinger, unser Fotograf, wollte es genauer wissen. Hier ein paar der Fotos“, sie winkte Ernst zu, der auch gleich den PC bediente und einige grauenhafte schlechte Bilder zeigte. „Wie man sehr gut sehen kann: wirklich unterste Schublade, was da geboten wurde.“
„Dazu kommt“, sprach jetzt Ernst, „Die Mädchen zeigten kaum Emotionen. Es sah so aus, als würde eine
Arbeit
völlig lieblos runtergespult. Nach Befragen stellte es sich heraus, die Models waren nur am Geld interessiert. Das Ganze machte ihnen keinerlei Spaß. Dem Fotografen behilflich zu sein, auf die Idee kam kein einziges unserer ...