1. Der Alte und ich


    Datum: 24.12.2018, Kategorien: Reif Erstes Mal Hardcore, Autor: familyflittchen

    ... Unternehmensziel. Denn das Geldverdienen hat Rosamunde nicht erfunden. Das hier ist ein Nullsummenspiel und für mich als Investor ein dickes Minusgeschäft."
    
    „Sie verstehen sich nicht gut mit Rosi?“
    
    Egon lachte. Ich hatte ihn noch nie lachen gehört. Serienmörder lachen nicht. Oder doch? Nein, nicht auf diese Weise.
    
    „Rosamunde geht am frühen Nachmittag nach Hause. Ich komme am späten Nachmittag. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?“
    
    „Dass sie sich um ihre Investition sorgen?“
    
    „Gut gedacht. Vor fünfzehn Jahren hätte ich ein helles Köpfchen wie das Ihre gut brauchen können. Aber sie liegen falsch. Ich habe das Geld längst abgeschrieben. Ich betrachte es als Ausgabe, die mir meine Schwester vom Hals hält. Ich hatte Glück im Leben, kam zu etwas Geld und kann mir diese kleine Extravaganz erlauben. Andernfalls hätte mich der ökonomische Selbsterhaltungstrieb wohl längst die Türen zumauern lassen.“
    
    „Warum sitzen Sie dann Abend für Abend hier?“
    
    „Sie sagten sitzen, meinen aber lungern. Nicht wahr? Die Antwort lautet: Ich bin nachtaktiv.“
    
    Serienkiller! Vergewaltiger! Nuttenpreller! Terrorist! Warum haben Jeans keine Beintaschen für Nudelhölzer?
    
    „Ein Königreich für Ihre Gedanken“, schmunzelte Egon. „Verraten Sie mir, was durch Ihren hübschen Kopf geht.“
    
    „Was meinen Sie mit nachtaktiv? Sollten Sie nicht besser Ihr Geld ausgeben?“
    
    „Sie meinen, so lange ich noch Zeit dafür habe?“
    
    Zumindest einer im Gastraum hatte seinen Spaß.
    
    „Ich bin ein Jäger, ...
    ... liebes Kind. Besser gesagt, ich war es einst. Mein Vater brachte es mir bei. Doch heute jage ich nur noch mit Kamera und Teleobjektiv. Die besten Schnappschüsse gibt es im Morgengrauen und da ich Frühaufsteher noch nie leiden konnte, habe ich mir die Freiheit genommen, meinen Tag-Nacht-Rhythmus umzukrempeln.“
    
    „Deshalb trinken sie literweise Kaffee.“
    
    „Energydrinks passen einfach nicht zu mir. Außerdem schmecken die abartig, wenn Sie mich fragen. Möchten Sie einige Bilder sehen? Ich habe Hunderte auf dem Rechner. Ich habe Wölfe abgeschossen, mit der Kamera wohlgemerkt. Wahrlich erhabene Kreaturen, von denen die Menschen einiges lernen könnten. Erst vergangene Woche kam mir ein Luchs vor die Linse. Doch er blieb in Deckung, man erkennt ihn nur mit sehr viel Fantasie. Ich hoffe seither jede Nacht, dass er mal wieder vorbeischaut.“
    
    Egon war in seinem Element. Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Begeisterung. Seine Augen sprühten Funken.
    
    „Mögen Sie Tiere?“, unterbrach er meine Beobachtungen.
    
    „Ich liebe Tiere. Aber meinen Schlaf liebe ich auch.“
    
    „Lagen Sie je mit Nachtsichtkamera und dem besten Teleobjektiv, das für Geld zu haben ist, auf der Lauer?“
    
    „Ich schätze, dass ich mir weder die Kamera noch das Objektiv leisten kann. Die Antwort lautet daher nein.“
    
    „Sie begleiten mich. Keine Widerrede. Sie schließen ab und kommen mit mir.“
    
    „Rosi würde mir den Kopf abreißen.“
    
    „60 %. Schon vergessen? Wenn es mir gefällt, ist der Laden morgen dichter als ein ...
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