1. Geschwistertausch: Ingrid -- Teil 01


    Datum: 28.12.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    Der erste tiefe Kuss war wie magisch für die unerfahrene Ingrid -- und dazu noch ganz anders, als sie es jemals erwartet hatte. Ingrid wird wie durch Magie verwandelt und kann alles kaum glauben.
    
    A. Lucia
    
    Lucia wunderte sich über Iris. Ihre Freundin hatte mitunter abrupte Stimmungsschwankungen, die sie vorher nicht gehabt hatte. Lag das an ihrem neuen Geliebten oder hatte es mit ihrer Arbeit zu tun -- oder beidem? Jedenfalls war sie mitunter schroff und abweisend wie selten zuvor.
    
    Das Neue daran war ein Zungenschlag, der Lucia gar nicht gefiel. Es war die Anziehungskraft von konservativen Idealen wie der sogenannten ‚natürlichen' Ehe, die Iris neuerdings äußerte. Das ging einher mit einer immer stärker werdenden Abneigung von homosexuellen Beziehungen. Und das traf Lucia direkt, denn sie war bisexuell und hatte in ihrem Freundeskreis auch solche Freundinnen, die ausschließlich lesbisch waren. Das war aber nicht alles, denn ihr Bruder Roberto war offen schwul, was Iris inzwischen mit hochgezogenen Augenbrauen wortlos kommentierte, wenn Roberto es mal wieder übertrieb.
    
    Was war nur los mit ihrer Freundin? Was hatte dazu geführt, dass sie immer weniger tolerant geworden war? War daran nur der neue Lover von Iris schuld?
    
    1. Ingrid
    
    Es waren wieder Pfingstferien. Damit durfte ich am letzten Maiwochenende wieder von dem langweiligen Kaff an der Grenze in der Nähe von Schaffhausen nordwärts an die Elbe zu meiner älteren Schwester ins aufregende Hamburg fahren. ...
    ... Ich freute mich jedes Mal darauf. Die räumliche Trennung von meiner Schwester war mir auch nach zehn Jahren noch ein Graus. Ich war damals sechs und der Himmel stürzte für mich ein, als meine von mir bewunderte ältere Schwester nicht mehr mit uns lebte. Warum sich meine Mutter Martha Heusl von meiner damals dreizehnjährigen Schwester Iris Kelly trennen ließ, würde ich wohl nie verstehen, aber ich hatte mich nun mit der Situation abgefunden. Mit gut achtzehn Jahren sollte ich das wohl auch. Nächstes Jahr stand das Abitur an dem Lyzeum ins Haus -- und meine Eltern erwarteten gute Noten in Religion, Deutsch und Hauswirtschaft. Der Rest war für sie nicht so wichtig. Meine Vorstellungen von meiner beruflichen Zukunft waren nicht gerade in Übereinstimmung mit denen von meinen Eltern.
    
    Meine Mutter war eine fürsorgliche und inzwischen wieder zufriedene Hausfrau, die nach der Trennung von ihrem ersten Mann alleinerziehend gewesen war, bis sie nach ihrer offiziellen Scheidung und der katholischen Auflösung ihrer Ehe wieder geheiratet hatte. Ich hatte Brian Kelly nie als jungen Vater bewusst erlebt, wie ihn Iris kannte, weil ich als Baby dazu zu jung war. Die Scheidungsphase hatte Jahre gedauert, während die katholische Auflösung schnell danach kam.
    
    Unmittelbar danach hatte sie neu geheiratet. Ihr neuer Ehemann Hans Heusl hatte mich dann adoptiert, aber Iris nicht, weil diese von ihrem Vater Brian Kelly reklamiert wurde. Das war es, was ich nicht begriff. Meine Mutter hätte das ...
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