1. Ein sexualmedizinisches Experiment


    Datum: 10.01.2019, Kategorien: BDSM Autor: byronnetmassi

    Sie hatte kastanienbraunes Haar, das ihr offen bis weit unter die Schultern wallte. Sie war nicht vollbusig, sondern eher schlank, aber groß und -- soweit sich das unter ihrem lilafarbenen Pullover erahnen ließ -- sehr wohlgeformt. Sie war nicht die ganz klassische Schönheit, sondern eher von exquisiter Anmut. Auf einer Party würde sie zwar nicht im Mittelpunkt stehen, sie wäre nicht diejenige, auf die alle Männer mit sabbernd offenem Mund gestarrt hätten -- aber sie wäre auch nicht lange alleine. Jemand mit Stil und Geschmack würde sich ihr nähern, dachte Lena. Und wer weiß, vielleicht dürfte dieser Jemand auch durchaus weiblich sein, vielleicht war sie genauso orientiert wie Lena. Und auf einer Party würde Lena sie ganz gewiss sofort duzen. Doch sie waren beide nicht auf einer Party. Sie hatte sich als Probandin für ein sexualmedizinisches Experiment gemeldet und Lena sollte das Experiment jetzt mit ihr besprechen und durchführen.
    
    Lena war eigentlich Dr. Lena Schmid, erst vor einem halben Jahr in Medizin promoviert und dies war ihre erste Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem sexualmedizinischen Forschungsprojekt. Sie war auf so vielen Ebenen glücklich und froh, Teil dieses Wissenschaftlerteams sein zu dürfen. Denn das Experiment hatte es in sich. Zunächst einmal war es wissenschaftlich hoch spannend. Man betrat Neuland und wäre sich -- sollte das Experiment glücken -- der Aufmerksamkeit der Fachwelt und auch der Öffentlichkeit sicher.
    
    Es war ...
    ... mittlerweile kein Leichtes mehr, all die Meilensteine aufzählen, die die Neuromedizin in der Verknüpfung von Gehirn und Elektronik in den letzten Jahren gesetzt hatte. Menschen konnten mit Hauben auf dem Kopf Geräte steuern und Wissenschaftler konnten mit Gehirnscans erstaunlich präzise Gedanken und Bilder in den Gehirnen der Menschen lesen. Nun war es Zeit für den nächsten Schritt: Kontrolle des Gehirns mit Maschinen. Schon vor einigen Jahren war es gelungen, Laborraten durch ins Gehirn induzierte Ströme die Sehfähigkeit temporär und, ohne Schäden zu hinterlassen, zu nehmen. Das Experiment, an dem Lena mitarbeiten durfte, hatte es sich zum Ziel gesetzt, diese Methode bei einer weitaus komplexeren Körperfunktion auf den Menschen anzuwenden: Mittels Ströme ins Gehirn sollte dem menschlichen Körper zeitweise die Fähigkeit zum Orgasmus genommen werden.
    
    Ein Gelingen wäre eine wissenschaftliche Sensation. Doch Lena ahnte, dass es nicht allen nur um Wissenschaft ging. Die Beschränkung auf Frauen als Probandinnen hatte nicht unbedingt wissenschaftliche Gründe, sondern war lediglich vom Geldgeber so bestimmt worden. Dessen Identität war streng geheim, niemand im Forschungsteam, nicht einmal der Chef wusste, wer er war. Lena malte sich schon die ganze Zeit einen Milliardär aus, der viel vom medizinischen Fortschritt hielt, aber zugleich spezielle Neigungen hatte. Lena lächelte stets bei dem Gedanken. Denn sie teilte diese Neigung: Female Orgasm Denial. Vor einigen Jahren hatte sie entdeckt, ...
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