1. Der Karatetyp


    Datum: 30.01.2019, Kategorien: Schwule Autor: byHartMann

    Die Geschichte hat sich so zugetragen, Namen wurden geändert (weil sie mir nicht mehr einfielen). All das war allerdings noch vor Zeiten von AIDS.
    
    Wer mit einverständlichem Sex zwischen Männern nichts anfangen kann, bitte nicht weiterlesen. Das ist besser, als nachher bei der Bewertung zu flamen.
    
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    Es war drückend heiss und ich hatte mich ohne Jacke, ohne Helm und Handschuhe auf mein Mofa geschwungen. Die 45 Minuten der Freistunde gaben mir mehr als genügend Zeit, vom Gymnasium in die Stadt zu fahren und die Nachricht auszurichten.
    
    Vor dem Gasthaus, wo die Strasse in die Stadt hineingeht rechts ab, nochmal rechts und ich kam auf einen Hinterhof. Mein Auspuff bollerte in der mittäglichen Sonnenglast, bevor ich den Motor abstellte. Ich drückte die Klinke herunter, trat ein und befand mich in einem halbdunklen Gang. Ich ging ihn entlang und trat in ein Dojo, wie sie alle aussehen: ein Boden aus dünnen Matten, an den Wänden Bilder mit Grössen des Sports, irgendwo einen Vitrine mit Pokalen, in der Luft der Geruch nach Schweiss und Plastik.
    
    Der Kurs musste in Kürze vorbei sein, ich lehnte mich abwartend an eine Säule und schaute zu.
    
    Der Karatelehrer war so um die 45, leicht angegraute schwarze kurze Haare, kantiges Gesicht, grosse Hände, starke Augenbrauen, dunkle Haut. Tscheche vielleicht, Rumäne? fuhr es mir durch den Kopf. Auf jeden Fall mittelgross, sehr muskulös, sehnig und wendig.
    
    Ich war da völlig anders: blond, hellhäutig, 190 gross ...
    ... und schlank. Auch recht fit, aber die langen Muskeln eines Langstreckenläufers, breitschultrig aber doch leicht gebaut und ansonsten eher etwas verträumt, die Welt gelegentlich ironisch betrachtend und belächelnd.
    
    Endlich reihten sich die Schüler vor ihm auf, verneigten sich und zerstreuten sich.
    
    „Hallo Mirko, ich wollte nur kurz .... „
    
    Er schaute mich kurz an, noch einmal genauer von oben bis unten und unterbrach mich:
    
    „Ich red' gerade mit Felix hier zuende, dann bin ich für Dich da. Geh schon mal ins Lehrerzimmer."
    
    Er deutete auf eine Türe, grinste mich kurz an, und redete weiter mit dem Jungen, der wohl Felix war.
    
    Eigentlich dämlich, wegen einer kurzen Absage zu warten, aber naja. Ich öffnete die Tür, ein grosser niedriger Raum mit einem Ledersofa, Schreibtisch, einem grossen Wandspiegel, Spannteppich und sonst recht kahl. Ich setzte mich auf die Armlehne des Sofas und wartete.
    
    Nach 5 Minuten trat Mirko ein:
    
    „Entschuldige, dass ich Dich hab warten lassen. Was gibts denn?" Er schaute mich wieder so prüfend an.
    
    „Ich wollte nur schnell vorbeikommen um zu sagen, dass mein Bruder nicht am Ferienkurs teilnimmt. Er heisst Adrian."
    
    „Hmm, schade. Aber ok, klar, kein Problem... Machst Du Sport? Du siehst sportlich aus."
    
    „Nichts richtiges, Schulsport halt."
    
    „Ah, ok. Hättest Du nicht Lust mit Karate anzufangen?"
    
    Ich wiegte bedenklich den Kopf, murmelte:
    
    „Hmm, weiss nicht so recht .... „
    
    „Du hättest die langen Arme und Beine für einen echt ...
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