1. Nackt in der Schule - ein neues Konzept


    Datum: 05.04.2018, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    Seit einer geschlagenen Stunde saß Bettina nun schon in diesem gähnend langweiligen Vortrag. Die gesamte SMV und die Klassensprecher hatte man nach Schulschluß in der Aula versammelt, nur damit sich diese seltsame Jugendreferentin in Szene setzen konnte. Der Brüller allerdings war, daß diese eher unscheinbare Endzwanzigerin ernsthaft über Freikörperkultur in Deutschland berichtete, und darüber, daß FKK bei der jüngeren Generation nicht mehr "hip" wäre.
    
    Bettina war zwischendurch immer wieder kurz eingenickt, nachdem das erste Amüsement verflogen war. Dieses ganze Geseier war beinahe nicht zu ertragen. Wäre diese dumme Referentin eben an ihrem Nacktstrand geblieben, dann hätte sie die Jugendquote ja erhöhen können. "Mein Gott, hoffentlich bin ich in ein paar Jahren nicht auch so doof...", dachte Bettina still bei sich. Sie war ja auch schon 25 und besuchte im ersten Lehrjahr die Berufsschule für Industriekaufleute. Da sie in ihrer Klasse die älteste war, hatte man sie kurzerhand zum Klassensprecher ernannt und nun durfte sie sich mit derartigen Veranstaltungen herumplagen. "Wenn mein Chef erfährt, daß er mich dafür bezahlt, daß ich mir solchen Stuß anhöre, flippt er wieder aus." Ihr Abteilungsleiter hatte ohnehin eine Aversion gegen diese ganzen Beamtenkasper von der Schulleitung.
    
    Frau Carstens, die Referentin, rückte ihre Brille zurecht, der Beamer projizierte ein paar Aufnahmen von nackten Menschen beim Sport und in anderen unverfänglichen Situationen an die Leinwand. ...
    ... Wieder kicherten einige, doch Bettina fand das ganze einfach nur zum einschlafen. "Ganz toll", murmelte sie vor sich hin. "Kein Wunder, daß man damit keine jungen Leute mehr begeistern kann...". - "Sie haben es erfasst!" antwortete Frau Carstens. "Diese Vereinsromantik und diese Gesundheitlerei von wegen Veganertum, Abstinenz etc. pp. ist in der Tat von Vorgestern. Suren-Gymnastik oder die Philosophie von einem Herrn Koch interessiert niemanden, das habe ich während dieses Vortrags erneut bestätig bekommen. Darum habe ich ein neues Projekt erarbeitet, das die Freikörperkultur zeitgemäß in die Gesellschaft integrieren soll."
    
    Bettina lachte los: "Ja und wie soll das dann aussehen, sollen wir uns jetzt alle nackig machen oder wie?" Schallendes Gelächter war die Folge, nur Frau Carstens blieb ruhig.
    
    "Nun, das Projekt sieht genau das vor..." der Rest ging im allgemeinen Aufruhr unter.
    
    "Nun, wenn sie dann mal wieder zur Ruhe gekommen sind, erkläre ich Ihnen den Rest meines Projekts. Gemeinsam mit der Landesregierung haben wir erwirkt, daß Nacktheit in der Öffentlichkeit nicht mehr untersagt ist unter folgender Bedingung: Man muss Mitglied der Arbeitskreises für Öffentlichkeit der Freikörperkultur sein. Die Mitglieder dieses Arbeitskreises verpflichten sich, mindestens ein Jahr lang nackt zu leben. Nackt leben bedeutet: Keine Klamotten, keine Schuhe, kein Schmuck, kein Make-Up. Erwünscht ist darüber hinaus eine natürliche Behaarung im Schambereich, unter den Achseln und an ...
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